Puerto de Fonsalía in weiter Ferne


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Zwischen Planung und Inbetriebnahme können zehn Jahre vergehen

Zwar wurde das Hafenprojekt von Fonsalía nicht aufgegeben, doch das bereits 2007 angekündigte Vorhaben geht nur im Schneckentempo voran.

So gab Juan José Martínez, Direktor der kanarischen Hafenbehörde, Ende Januar bekannt, das ausgearbeitete Projekt sei kürzlich der Kommission für Bodenordnung und Umwelt (Cotmac) übergeben worden, die nun die Umweltauswirkungen prüfen wird und die Verträglichkeit bestätigen muss. Dieses Verfahren kann sich zwischen neun Monate und zwei Jahre hinziehen; danach geht das Projekt noch ans Umweltministerium.

Martínez betonte die strategische Bedeutung des zukünftigen Hafens von Fonsalía und schwärmte: „Der Hafen wird durch sein innovatives Design hervorstechen, mitten im Meer liegen und mit der Küste durch eine Brücke verbunden sein. Es wird einen Bereich für Fischkutter und einen Bereich für Sportboote und Yachten geben. In einem anderen Teil werden vier Fähren, die den Süden Teneriffas mit El Hierro, La Gomera und La Palma verbinden, und Kreuzfahrtschiffe anlegen können. Das Passagierterminal wird dem eines Flughafens entsprechen.“

Angesprochen auf die lange Verzögerung, versicherte der Leiter der Hafenbehörde, an dem Projekt würde festgehalten, aber „ein Hafen entsteht nicht von einem Jahr auf das andere; es kann ein Jahrzehnt zwischen Planung und Inbetriebnahme vergehen.“

Derweil soll die kanarische Regierung schon beim Staat und privaten Investoren nach den nötigen finanziellen Mitteln suchen, denn die Kosten werden auf 199,6 Millionen Euro geschätzt.

Hochmoderner Vielzweckhafen

Nach einer veranschlagten Bauzeit von 42 Monaten wird der an der Küste von Guía de Isora gelegene Hafen von Fonsalía hunderte von Anlegeplätzen für Sportboote, Yachten, Fischkutter, Fähren und mindestens ein Kreuzfahrtschiff bieten. Eine 205.400 qm (20 Fußballfelder) große Plattform auf dem Meer wird Verwaltung, Geschäftslokale und sonstige Infrastrukturen aufnehmen und den Mittelpunkt des Hafens darstellen.

Der Passagier- und Frachthafen wird von einer 739 m langen geraden Mole geschützt werden und Platz für mindestens ein Kreuzfahrtschiff und vier Fähren bieten und soll den Hafen von Los Cristianos in seiner Funktion als Anlegestelle für die Inselfähren ablösen. Auf der Mole wird ein Verladeplatz für 820 Pkws und 297 Lkws entstehen. Der fast sechs Hektar große Yachthafen wird 463 Sportbooten mit mehr als acht m Länge Platz bieten und von einer 840 m langen, halbkreisförmigen Steinmole umschlossen sein. 76 oberirdische und 700 unterirdische Parkplätze werden den Bootsbesitzern, Gästen und Besuchern zur Verfügung stehen. Der 1,3 Hektar umfassende Fischereihafen wird mit seinen 26 Anlegeplätzen den Hafen von San Juan teilweise ersetzen. Hier werden auch drei Rettungs- und zwei Polizeiboote stationiert sein.

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