Punta Brava fühlt sich im Stich gelassen


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Die neue Stadtverwaltung soll sich um die Sicherung der Küste kümmern

Etwa drei Wochen, nachdem ein Abschnitt der Calle Tegueste ins Meer gestürzt war (das Wochenblatt berichtete), kamen die Experten zu dem Schluss, dass auch der Platz am Ende der Straße einsturzgefährdet sei. Während sich die Stadt – auch wegen des durch die Wahl bedingten Führungswechsels – Zeit bei der Behebung des Problems lässt, fühlen sich die Einwohner von Punta Brava im Stich gelassen.

Gegenüber der Zeitung La Opinión räumte Stadtrat Sebastián Ledesma ein, dass die Gemeinde knapp einen Monat nach dem Absturz eines Abschnittes der Calle Tegueste noch nichts unternommen habe, weil noch immer keine endgültige Entscheidung über die beste Lösung getroffen worden sei. Zwar hatte die noch amtierende Bürgermeisterin Sandra Rodríguez zuvor angekündigt, die unterhöhlte Straße solle durch Betonpfeiler abgestützt werden, doch Ledesma erklärte, die Experten untersuchten noch verschiedene Möglichkeiten. Zwar handele es sich um eine „dringende“ Angelegenheit, doch sei es Sache der neuen Stadtverwaltung, diese Entscheidung zu treffen. 

Tatsächlich ist eine langfristige Lösung für den teils unterspülten Küstenabschnitt längst überfällig – bereits 2011 beantragte die Partei Izquierda Unida die erste Überprüfung der infrage gestellten statistischen Sicherheit –, doch noch dringender erscheint das sofortige Vorgehen, um die Calle Tegueste abzustützen. 

Die Anwohner von Punta Brava haben schon resigniert. Nicht zum ersten Mal fühlen sie sich von der Gemeinde im Stich gelassen. Seit Jahren bemängeln sie den schlechten Zustand der Straßen und Wege, die fehlende Beleuchtung, die mangelnde Sicherheit rund um den Steilhang und die gefährlichen Zugänge zum Meer. 

In Gespräch mit La Opinión bedauerte so mancher Einwohner, dass man nur noch unter großer Gefahr zum Meer gelangen würde. Auch die Touristen schätzten den Fischerort, würden gerne durch dessen Straßen gehen und die Fischerhäuschen bewundern. Neben dem allgemeinen Wunsch, vom Stadtrat wieder Hilfe zu erhalten, sprachen sich viele dafür aus, die Calle Tegueste nach einer langfristigen Sicherung in eine attraktive Fußgängerzone umzuwandeln. 

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