Regionalpräsident sprach über die Erfahrungen der Kanaren mit dem damaligen Flüchtlingsstrom


© EFE

Auf einem Forum über das Flüchtlingsdrama im Mittelmeerraum auf Samos

Fernando Clavijo hat auf einem auf der griechischen Inseln Samos veranstalteten Forum einen Vortrag über die Flüchtlingskrise gehalten.

Clavijo legte die Erfahrungen der Kanarischen Inseln dar, die Anfang des 21. Jahrhunderts einen Flüchtlingsstrom aus Afrika erlebten. Jahrelang verging kaum ein Tag, an dem nicht ein überfülltes Flüchtlingsboot voller verzweifelter Menschen, die in der Aussicht auf Frieden und ein besseres Leben die risikoreiche Seefaht auf sich genommen hatten, auf dem Archipel landete. Viele überlebten die Überfahrt in den oftmals primitiven Booten oder die Entbehrungen nicht. 

Clavijo erklärte den Zuhörern, wie sich die damalige Regionalregierung für die Integration der Flüchtlinge und insbesondere der nicht begleiteten Minderjährigen einsetzte. „Die Antwort der Europäischen Union war damals die gleiche wie heutzutage, nämlich die Augen zu verschließen,“ erklärte Clavijo gegenüber EFE. Auch in seinem Vortrag erhob der Kanarenpräsident schwere Vorwürfe gegen die EU und klagte an, wie sich aufgrund des Mangels an konkreten Lösungen für das Migrationsdrama sowohl die Kanaren damals als die griechischen Inseln heute im Stich gelassen gefühlt hätten.

Der Kanarenpräsident forderte „der Ungleichheit zwischen den Herkunftsländern und Europa“ ein Ende zu bereiten. Das sei die einzige Lösung für die Migrationskrise. 

Für die Flüchtlinge, die bereits den Weg hinter sich gebracht und angekommen seien, forderte er die gerechte Verteilung auf die EU-Mitgliedsstaaten, so wie Spanien damals die Flüchtlinge, die auf dem Archipel gelandet seien, auf die Regionen verteilt habe. Nur auf diese Weise könnten die Flüchtlinge langfristig und erfolgreich integriert werden. 

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