Die Bürgermeisterin ist über die mangelnde Kommunikation zwischen den Verwaltungen verärgert
Gran Canaria – Die Kanarenregierung hat die geplante und auch schon in Auftrag gegebene Erweiterung des Fährhafens von Agaete gestoppt. Die umstrittene Baumaßnahme hatte erheblichen Widerstand in der Bevölkerung ausgelöst, war aber dennoch bisher unbeirrt vorangetrieben worden (das Wochenblatt berichtete).
Die Ausführung des Baus eines zweiten Anlegers war im Juni 2018 durch die vorherige Kanarenregierung unter Fernando Clavijo bei den Baufirmen Sato Trabajos y Obras und Hermanos García Álamo in Auftrag gegeben worden. Nach der Fertigstellung hätte der Hafen das Doppelte der jetzigen Fläche eingenommen, mit einer Mole, die 587 Meter ins Meer hineinreicht, und einer zweiten quer dazu von 398 Metern Länge. Für das Bauvorhaben waren Kosten von 44,6 Millionen Euro veranschlagt.
Die Entscheidung gegen den Hafenausbau basiert auf einem Antrag des neuen Regionalministers für öffentliche Baumaßnahmen, Sebastián Franquis, dessen Ressort auf der Basis verschiedener technischer, wirtschaftlicher und juristischer Gutachten beantragt hatte, von der Durchführung des Projekts Abstand zu nehmen.
Die Bürgermeisterin von Agaete, María del Carmen Rosario, äußerte öffentlich ihre Verärgerung darüber, dass die Kanarenregierung Entscheidungen dieser Tragweite trifft, ohne Rücksprache mit der Stadtverwaltung zu halten oder ihr Vorhaben und dessen Gründe zu kommunizieren. Sie habe aus der Zeitung vom Stopp des Hafenausbaus erfahren.
Cathaysa Jiménez von der Bürgerplattform „Salvar Agaete“ begrüßte die Entscheidung als eine gute Nachricht, forderte jedoch, man möge den Bürgern erklären, was die Untersuchungen ergeben haben und wie die Hafenerweiterung gestoppt werden soll.