Während Madrid seinen Zahlungspflichten nicht nachkommt, nimmt die Region neue Kredite auf
Dank der Regionalregierung wird Teneriffa im kommenden Jahr über einen größeren Etat für den Straßenbau verfügen als ursprünglich vorgesehen, sodass der nördliche Teilabschnitt des Schnellstraßenringes im nächsten Jahr fertiggestellt werden kann.
Dies gaben Carlos Alonso, Cabildo-Präsident von Teneriffa, Domingo Berriel, Leiter des Regionalressorts öffentlicher Bau und Transport, und José Luis Delgado, Leiter des Inselressorts für Straßen, auf einer Pressekonferenz Mitte November bekannt.
Kaum Geld vom Staat
Zwischen der Zentralregierung in Madrid und der Regionalregierung der Kanarischen Inseln besteht ein Abkommen über die staatliche Finanzierung des Straßenbaus, doch Madrid überweist schon seit geraumer Zeit nicht mehr die einst vereinbarten Summen. Innerhalb von drei Jahren summiert sich der ausstehende Betrag auf fast 500 Millionen Euro. Auch im kommenden Jahr erfüllt der Staat seine Zahlungspflicht wieder nicht – eigentlich sollten den Kanaren 225 Millionen Euro überwiesen werden, doch im Haushalt sind nur 54 Millionen Euro vorgesehen. Aufgrund dessen habe die Kanarenregierung nun Klage eingereicht, gab Berriel bekannt, der darüber hinaus die Ungleichbehandlung der Kanaren monierte, die im staatlichen Straßenbauetat von 6,8 Milliarden Euro nur mit einer derart geringen Summe bedacht würden.
Berriel fügte hinzu, dass aufgrund der staatlichen Vertragsverletzung von den vormals 17.000 Arbeitsplätzen im öffentlichen Straßenbau zwei Drittel zerstört worden seien.
Großprojekte werden fertiggestellt
Doch die Region werde nun bedeutende Kredite aufnehmen, und mit 146,7 Millionen Euro Teneriffas Straßenbauprojekte unterstützen, gab Alonso bekannt, der den Einsatz der Regionalregierung würdigte.
Davon werden allein 131 Millionen Euro in die Fertigstellung und Abnahme des nördlichen Teilstücks des Schnellstraßenrings fließen, sodass die neue Verbindung zwischen Icod de los Vinos und El Tanque Anfang 2014 freigegeben werden kann. Das Teilstück zwischen Adeje und Santiago del Teide, an dem seit Oktober wieder gebaut wird, soll mit vier Millionen Euro bedacht werden. Laut Berriel sollen im darauffolgenden Jahr noch einmal sechs Millionen Euro folgen, sodass mit einer Freigabe Anfang 2015 zu rechnen ist. Bis zur endgültigen Schließung des Schnellstraßenringes wird jedoch wohl noch einige Zeit vergehen, denn der Bau des Bicho-Tunnels ist mit 420 Millionen Euro veranschlagt und wird erst nach Ausgleich der vom Staat geschuldeten Zahlungen angegangen werden können.
Weiterhin werden zwei Millionen Euro in die zur Entlastung der Verbindungsautobahn TF-2 gedachten Schnellstraße zwischen Ofra und El Chorrillo fließen.
Das Projekt „Vía Litoral“ – die Untertunnelung der Avenida Marítima und die Schaffung einer modernen Uferstraße – wird mit 3,2 Millionen Euro und die Untertunnelung der Hafenstraße mit einer Million Euro ausgestattet.
Delgado bedauerte, dass kein Geld für das Abzweigungs-Chaos rund um Santa María del Mar zur Verfügung stehe. Von der Verbindungsautobahn TF-2 zweigen kurz vor der Südautobahn an ein und derselben Stelle Straßen in drei Richtungen ab, und zwar nach einer Kurve und vollkommen unübersichtlich, sodass Ortsunkundige sich häufig verfahren. Seit Jahren will man das Problem beheben, doch stets werden andere Vorhaben bevorzugt.
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