Reiches Erbe


José Ángel Fernández Villa, der historische Führer der Bergarbeitergewerkschaft SOMA-UGT war kürzlich in den Fokus des Fiskus geraten, weil er im Zuge der Steueramnestie der spanischen Regierung ein Vermögen in der Form von Fonds „nachgemeldet“ und dafür den begünstigten Steuersatz von 10 Prozent abgeführt hatte.

Die Behörde war jedoch damit nicht zufrieden und leitete Ermittlungen darüber ein, wie der Gewerkschafter zu dem Vermögen gelangt ist (das Wochenblatt berichtete). Der hat die Zweifel jetzt ausgeräumt und erklärte, es handele sich um eine Erbschaft, die seine Mutter ihm hinterlassen habe. Sein Anwalt habe ihm seinerzeit geraten, die Amnestie zu nutzen. Ludivina Villa, die Mutter, war 2011 im Alter von 91 Jahren verstorben. Zusammen mit ihrem Ehemann hatte sie mehrere Jahrzehnte  lang eine kleine Bar mit „Tante-Emma-Laden“ in der 1.200 Seelen-Gemeinde Tuilla betrieben. Die Gewerkschaft hat inzwischen angeordnet, ihre Buchhaltung der letzten dreißig Jahre zu überprüfen. Die Sozialistische Partei hatte Fernández bereits an dem Tag, als sein heimliches Vermögen durch die Medien bekannt wurde, aus ihren Reihen ausgeschlossen.

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