Rekordstrafe wegen Störfall im Atomkraftwerk


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Über 15 Millionen Euro müssen die Betreiber von Ascó I bezahlen

15,39 Millionen Euro Strafe müssen die Stromgesellschaften Endesa und Iberdrola, die Betreiber des Atomkraftwerks Ascó I in Tarragona, wegen des Störfalls bezahlen, der sich im November 2007 zutrug.

Madrid – Drei Monate lang entwich damals radioaktives Material. Die spanische Strahlenschutzbehörde (CSN) ging nach eingehenden Untersuchungen davon aus, dass aus dem Atomkraftwerk Radioaktivität mit einem Wert von bis zu 84,95 Millionen Becquerel (BQ) ausgetreten sein könnte.

Anderthalb Jahre später hat das Industrieministerium jetzt die Strafe für den Vorfall bekannt gegeben, den die Betreiber damals als „geringfügig” abtaten. 15,39 Millionen Euro ist die in Spanien bislang größte Geldstrafe, die für derartige Vorkommnisse verhängt wurde. Und trotzdem liegt sie noch weit unter den 22,5 Millionen Euro, mit denen die CSN den Störfall ahnden wollte.

Besonders schwerwiegend ist die Tatsache, dass damals versucht wurde, den Störfall zu verheimlichen. Der CSN-Inspektor, der ständig im Ascó I stationiert ist, hat nur durch Zufall entdeckt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging.

Inzwischen hat die Leitung Fehler eingestanden und die gesamte Führungsriege ihrer Ämter enthoben.

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