Residencia


Foto: Pixabay

Anmerkung zum Artikel von Herrn Dr. Armin Reichmann in Ausgabe  318/2019 „Ist die Residencia noch zeitgemäß?“

Residencia. Übersetzt man dieses Wort im Übersetztungsprogramm, kommt dieses dabei heraus: Residencia = Wohnsitz;  Wohnsitz = Residencia – So viel zum Thema veraltet, nicht nötig.

Ganz klar ist, dass niemand gezwungen ist, in Spanien/Teneriffa einen Wohnsitz anzumelden. Man kann hier wunderbar seinen Winter verbringen und danach ebenso einfach rausfliegen, wie man eingeflogen ist.

Wer aber gerne länger als 183 Tage hier verbringen möchte, muss sich ummelden. Dies gilt auch für Rentner anderer Länder in Europa, auch in Deutschland. Es gibt ein Doppelbesteuerungsabkommen, auch für Rentner geltend.

Vor allem ist es so, dass es Menschen gibt, die keine private Krankenversicherung haben oder sich diese nicht leisten können. Diese bekommen im Urlaubsaufenthalt (unter 183 Tage ohne Residencia) lediglich bei Unfall und Notfall eine Versorgung. Alles andere müssen sie bezahlen, das gilt ebenso für ausländische Rentner in Deutschland und anderen EU Ländern. Darüber gibt es auch ein EU Abkommen.

Ansonsten muss man in seinem Land ein E121 Formular abholen, das man nur bekommt, wenn man sich in seinem Land mit dem Wohnsitz abmeldet. Dieses Formular E121 muss man dann in dem neuen Wohnsitzland vorlegen mitsamt seiner Wohnsitzanmeldung (Residencia); in Deutschland ist es das Anmeldefor­-

mular der Gemeinde, in der man angemeldet ist. Erst dann kommt man in das gesetzliche Krankenversicherungssystem.

Natürlich ist man damit auch für das Steuersystem erfasst, aber das sind nun mal die Gesetze.

Außerdem ist es auf Teneriffa so, dass man die einstige Karte mit Bild abgeschafft hat. Um für hier dauerhaft lebende Ausländer einen Nachweis dafür zu haben bzw. auch eine Steuernummer, wurde ein Residencia-Schein entworfen. Dieser Schein wurde auf eine kleine Karte verkleinert, weil sich viele beschwert hatten.

Übrigens bekommt man im Kulturbereich, z.B. Loro Parque, Aktivitäten, Veranstaltungen, öffentliche Badeanstalten wie auch Lago einen Nachlass/ Rabatt auf den Eintrittspreis.

Man fliegt zu den anderen Inseln billiger etc., wenn man die Residencia Karte vorlegt.

Aber auch wenn Sie dies alles nicht in Anspruch nehmen, sollte die Versorgung und das schöne Leben auf der Insel dennoch Wert genug sein, dass man nicht andauernd was zu kritisieren hat, sondern einfach mal akzeptiert, dass jedes Land eine Struktur/System hat, nach dem verfahren wird. Genauso wie in dem Land, aus dem wir gekommen sind. Natürlich versteht man auch da manchmal nicht alles, aber man nimmt es hin.

Es wird immer sehr viel geredet und Information weitergegeben, die nicht alles im Detail beleuchtet, bzw. nicht alles erklärt. Wie oft habe in 21 Jahren schon mitbekommen, wie Leute sich nicht richtig informieren oder sich Halbwahrheiten erzählen lassen und danach das Nachsehen haben. Wie zum Beispiel, sich eine Residencia Karte machen lassen, um billiger an Fläche zu kommen und alle anderen Vergünstigungen. Als sich das Finanzamt gemeldet hat, war das Jammern groß.

Bitte nicht immer alles glauben oder umsetzen, was die Leute im Wartesaal beim Arzt erzählen. Besser sich erst erkundigen. Am besten bei der Botschaft.

Natürlich bin ich kein Anwalt, aber ich lebe hier, spreche die Sprache, habe mit den Ämtern zu tun und kläre auch auf der anderen Seite, besser gesagt, auch in Deutschland gewisse Situationen ab.

All dies können Sie im Internet nachlesen. Vielleicht hilft das ein wenig zur Aufklärung.

L. D.

Puerto de la Cruz

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.