Restaurierung des Correíllo „La Palma“ wird fortgesetzt


Die alte Dampffähre, der Correíllo „La Palma“, früher und heute. Foto: Correíllo La Palma

Das Projekt stagnierte seit 2008 und wird nun dank Subventionen des Cabildos und der Kanarenregierung wieder aufgenommen

Teneriffa – Nach neun Jahren Stillstand kann in diesem Jahr die Restaurierung des 100-jährigen kanarischen Postschiffes (Correíllo) „La Palma“, das im Hafen von Santa Cruz liegt, wieder aufgenommen werden. Die gleichnamige Stiftung, deren Zweck es ist, den Correíllo wiederherzustellen und einer Nutzung als Museums- und Ausflugsschiff zuzuführen, hat Subventionen der Insel- und der Kanarenregierung in Höhe von rund 200.000 Euro erhalten. Damit können erstmals seit 2008 wieder größere Restaurierungsarbeiten in Angriff genommen werden. Geplant ist, vor allem die Außendecks in Ordnung zu bringen, die zurzeit nicht betreten werden können. Weitere innen und außen gelegene Flächen sollen so hergerichtet werden, dass dort kulturelle Aktivitäten und ein Museumsprojekt, dessen Vorbereitung schon sehr weit fortgeschritten ist, Platz finden. Die Restaurierung wird im Lauf dieses Jahres beginnen und bis in das erste Quartal 2018 hinein andauern.

Für die Nutzung als Museum werden verschiedene typische Ausrüstungsgegenstände restauriert bzw. ersetzt sowie die Funkerkabine wiederhergestellt und mit Originalgeräten der damaligen Zeit ausgestattet. Zudem soll eines der Beiboote, die üblicherweise zu diesen Postdampfschiffen gehörten, rekonstruiert werden, ebenso wie die Brücke, welche die Restaurateure vor die größte technische Herausforderung stellt. Da das Schiff wieder seetauglich werden soll, muss die Brücke trotz historischer Exaktheit auch die heute gültigen Vorschriften erfüllen.

Das Endziel all dieser Bemühungen, für das, wie Stiftungspräsident Juan Pedro Morales betont, noch weitere Finanzhilfen nötig werden, ist es, den Correíllo „La Palma“ in seiner Eigenschaft als Museum, Bibliothek und Raum für Kultur und Freizeit im gesamten Archipel verfügbar zu machen. Er soll für kulturelle, aber auch für touristische Zwecke eingesetzt werden, um auf diese Weise die Erhaltung dieses einzigartigen Zeugnisses kanarischer Geschichte auch wirtschaftlich abzusichern.

Der Correíllo „La Palma“ lief im Jahr 1912, im gleichen Jahr wie die legendäre Titanic, vom Stapel und war eines von fünf Postschiffen, welche die Verbindung zwischen den Inseln aufrechterhielten, indem sie außer der Korrespondenz auch Waren und Passagiere beförderten. Insgesamt 64 Jahre lang tat das Postschiff seinen Dienst, dann ging es nach einem Dampfkesselschaden in private Hände über und rostete im Hafen von Las Palmas vor sich hin, bis es schließlich, als das Letzte seiner Art, durch Schenkung in die Hände des Cabildos von Teneriffa überging und die Stiftung gegründet wurde.

Aus Geldmangel ging die Restaurierung dennoch schleppend voran, bis am 14. Juni 2008 der zweite Stapellauf der „La Palma“ gefeiert werden konnte. Seitdem lag der alte Correíllo im Hafen von Santa Cruz und wartete darauf, vollendet zu werden. Wie es nun aussieht, war das Warten nicht umsonst.

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