Richtigstellung


© Lisa Goldinger

Zu Artikel „Sterilisation von Streunern“ in Ausgabe 243 vom 25.11.15.

Ich bin die Schweizer Tierärztin, die letztes Jahr eine Woche auf La Palma herrenlose Tiere kastriert hat.

Ich habe dies auf eigene Initiative und eigene Kosten gemacht und war nicht Teil von netAP. Es ist richtig, dass diese Aktion nicht bewilligt war, wenn auch aus Unwissenheit und Unkenntnis der spanischen Gesetze.

Was aber komplett unwahr ist, dass unter unhygienischen Verhältnissen gearbeitet wurde oder die Tiere gefährdet waren. Die Tiere wurden alle nach sterilen Kriterien vorbereitet (Scheren, Waschen, Desinfizieren), es wurden sterile Abdecktücher und steriles chirurgisches Besteck verwendet, und die Chirurgen trugen sterile Handschuhe. Es wurden 117 Tiere operiert und alle mit Foto dokumentiert.

Für die Kastration der Kätzin wurde eine andere Technik (Schräglage) verwendet, die in Spanien nicht verbreitet ist und daher das Misstrauen der Tierärzte weckte. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist dies, auch an den Universitäten, die übliche Operationsmethode.

Da die Aktion ein Erfolg war, wollten wir dies 2015 wiederholen, um dies umfangreicher machen zu können, haben wir uns als selbstständiges Projekt der Organisation netAP angeschlossen. Es ist mir wichtig, klarzustellen, dass die Aktionen davor nicht unter netAP stattfanden, sondern nur aufgrund von privatem Engagement. Unter der Leitung von netAP wurden sämtliche Auflagen und Bedingungen bisher erfüllt.

Die Aktion 2015 war nun nicht möglich, da die Tierärzte von La Palma intervenierten. Ich war letzte Woche trotzdem auf der Insel, nicht zum Kastrieren sondern für Gespräche mit den Tierärzten und Tierschützern. Inzwischen liegen die nötigen Bewilligungen der Behörden vor, mit den Tierärzten hat man sich darauf geeinigt, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die die Bedingungen für eine weitere Kastrationswoche und Kastrationen von verwilderten Haustieren generell regeln soll.

Dr. med. vet. Lisa Goldinger

Müllheim, Schweiz

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