Risikofaktor Einsamkeit


Einsamkeit und Vernachlässigung sind Risikofaktoren für die Gesundheit und Lebensqualität im Alter. Foto: Pixabay

Auf den Kanarischen Inseln leben 190.000 Personen allein. Mehr als 60.000 davon sind ältere Menschen, meist Rentner und rund 40.000 bzw. 67 Prozent sind Frauen. Das ist einer Erklärung von José Cabrera zu entnehmen, einem Verantwortlichen der NGO Teléfono de Esperanza, dem spanischen Pendant des deutschen Sorgen- telefons. Die­se Daten wurden beim ersten Treffen der Verbände für Senioren, die in Einsamkeit leben, bekanntgegeben, das von der kanarischen Regierung kürzlich in Las Palmas organisiert wurde.

Nach den Angaben von Cabrera erleben Menschen, die einsam sind, soziale Ausgrenzung, und sie erkranken öfter. Allein zu leben sei immer ein Risikofaktor. 15% der kanarischen Bevölkerung sei älter als 65 Jahre, und in zehn Jahren werde ihre Zahl eine halbe Million überschreiten. Mit zunehmendem Alter erhöhe sich die Gefahr der Vereinsamung. Es sei daher dringend notwendig, Strategien für Aktivitäten im Alter zu entwickeln.

Die Zahl der Anrufe beim Sorgentelefon, das von seiner Organisation betreut wird, habe sich zwischen 2017 und 2018 um sage und schreibe 50% erhöht, ließ José Cabrera an anderer Stelle wissen. Durchschnittlich würden täglich etwa neun Anrufe eingehen. In 60% der Fälle seien die Anrufer Menschen, die allein leben und sich einsam fühlen. Wenn es sich um Frauen handele, seien es in der Regel Witwen. Bei den Männern kämen die Anrufe meist von Junggesellen.

Von der NGO Iniciativas Humanas – Menschliche Initiativen – war Encarna Ruiz der Einladung der Kanarenregierung gefolgt. Sie forderte, die Isolierung alter Menschen zu been- den. „Es ist paradox, dass in der kommunikativsten Gesellschaft der Geschichte mehr Einsamkeit herrscht als je zuvor“, monierte sie. Gleichzeitig forderte sie die Kommunen dazu auf, physische Barrieren zu entfernen, die ebenso Gründe für Isolation und Vereinsamung seien.

Für den Verband „Alzheimer Canarias“ war der ehemalige Rektor der Universität Las Palmas, José Regidor, anwesend. Die Vereinsamung sei ein globales Problem, erklärte er. Es sei sehr ernst zu nehmen, eine Pandemie, ja ein Problem der Volksgesundheit und eine Art der Misshandlung. Altersdiskriminierung sei ebenso negativ wie Sexismus oder Rassismus, erklärte er an anderer Stelle. Behinderte oder demente alte Menschen seien in ganz be­sonderer Weise isoliert. Rund 12.000 Menschen mit Demenz – etwa 40% der Betroffenen – seien nicht diagnostiziert, weil sie hilflos seien und niemanden haben, der sie zu einem Arzt bringe. Regidor lobte zwar den Einsatz vieler freiwilliger Helfer, verlangte jedoch professionelle Hilfe verschiedener Sektoren. Auch dürften die pflegenden Personen, in ihrer Mehrzahl Frauen, nicht vergessen werden. Auch sie seien sehr oft einsam.

Unter den Gästen befand sich auch ein freiwilliger Helfer, der schon den spanischen Bürgerkrieg miterlebt hatte. Er forderte von der Regierung größere Aufmerksamkeit für diese Probleme und eine zügigere Bearbeitung von Anträgen auf Pflegebeihilfe. Er wies auf die „Einsamkeit“ von Familien hin, die Personen mit geistiger Behinderung pflegen müssen.

Unbürokratische Hilfe

Dank der großherzigen Spenden, die wir in den vergangenen Monaten erhalten haben, konnten wir wieder dem „Notruf“ von zwei Hilfsstellen nachkommen. Die Caritasgruppe der Kirchengemeinde Nuestra Señora de los Dolores in Puerto de la Cruz, hatte eine bedeutende Zunahme von Familien zu verzeichnen, die mit Lebensmitteln versorgt werden müssen, und zwar insbesondere deswegen, weil sie Familienmitglieder aufgenommen haben, die aus Venezuela vor Hunger und Verfolgung geflüchtet sind.

Der soziale Speisesaal San Vicente de Paúl in La Laguna, der täglich an mehr als achtzig bedürftige Personen ein warmes Essen ausgibt, musste vorübergehend schließen, weil große Bauarbeiten auf einem Nebengrundstück stattfanden. So bekamen die Menschen Lebensmittelpakete statt eines Essens. Das hatte natürlich die Mittel des Zentrums überschritten, sodass wir mit einer Spende von 2.000 Euro eingesprungen sind.

Herzlichen Dank an unsere Patin Christina Heidbrook, die uns auch in diesem Monat nicht vergessen hat.

 

Ein sinnvolles Geschenk

Hausfeste sind eine ideale Gelegenheit, gemeinsam Gutes zu tun. Man wird zu Geburtstagen und anderen Festlichkeiten eingeladen und weiß gar nicht mehr so recht, was man sich von seinen Gästen wünschen soll. Warum stellen Sie nicht eine Geschenkebox auf und wünschen sich eine Spende für die Aktion „Aus Geben wächst Segen“ – ein wirklich sinnvolles Geschenk. Einige unserer Leser haben so beachtliche Beträge zusammengebracht und waren stolz auf ihre großzügigen Gäste.

 

Spendenempfänger:

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

„Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19,/ 02/19) Euro 35.737,67

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) Euro 3.500

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19) Euro 23.500

4 Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/18, 12/18, 3/19) zus. Euro 26.750

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17) Euro 4.972,83

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300

Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19) Euro 15.510

Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775

Tagesstätte für behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19) Euro 13.170

Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000

Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) Euro 250

Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) Euro 2.000

Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) Euro 500

 

Spendenkonto

Bei der Banco Sabadell

In Spanien: 00810403340001185625

vom Ausland:

IBAN: ES1400810403340001185625
BIC: BSABESBBXXX

 

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos.

Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

 

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