Rita Lehmkuhl verstarb am 10. November 2005


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Ein Herz für Tiere

Sie wirkte immer ein bisschen wie Doris Day, und genau wie wir diese aus dem Film kennen, kämpfte auch Rita Lehmkuhl stets in vorderster Reihe für die gute Sache. Seit sie Anfang der 70er Jahre mit ihrem Sohn Peter nach Puerto de la Cruz kam, hatte sie sich voll und ganz dem Tierschutz verschrieben – und das war damals noch ein echtes Fremdwort in Spanien.

Zuammen mit einer Handvoll unentwegter Tierfreunde – allen voran die unvergessene Jean Bugden – hat sie es geschafft, der Stadt Puerto de la Cruz das damalige, völlig heruntergekommene städtische Hundeasyl für den Verein “Refugio Internacional para Animales” abzuschwatzen und mit den in sozusagen nicht vorhandenen Mitteln ein halbwegs ordentliches Tierheim zu verwandeln.

Während Jean in alten Hosen und Gummistiefeln im Tierheim selbst aktiv war, hat Rita stets die PR-Arbeit erledigt. So fuhr sie in den ersten Jahren die Hotelküchen der Gemeinde ab und sammelte eimerweise Essensreste für die abgemagerten Tierheim-Hunde ein, bis es später möglich war, den Tieren richtiges Hundefutter vorzusetzen. Unermüdlich war sie auf der Suche nach Spendern, und jeder noch so kleine Scheck wurde mit einem in ihrer wunderbar ordentlichen Schrift handgeschriebenen Dankeschön beantwortet. Dass zahlreiche Mitglieder dem Verein in all diesen Jahren die Treue hielten, war zweifellos ihr Verdienst und das Ergebnis mühevoller Kleinarbeit.

Rita Lehmkuhl hat alle Höhen und Tiefen der Tierschutzarbeit des “Refugio Internacional para Animales” miterlebt und durchlitten. Erst vor wenigen Jahren hat sie sich aus der aktiven Tierschutzarbeit zurückgezogen, doch ihre eigene Wohnung im San Fernando-Park war weiterhin ein kleines Paradies für die Hunde, die keiner wollte. Da lümmmelten sich einäugige und dreibeinige Kreaturen auf dem besten Sofa: Rita hatte für alle ein Herz. Das hat nun nach schwerer Krankheit aufgehört zu schlagen. Die Insel hat eine unbeirrbare Kämpferin gegen die Not der Tiere verloren.

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