Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren
Schon in den Achtzigerjahren schlug der Hoteliersverband ASHOTEL Alarm, wenn sich die Buchungszahlen in den Hotels von Teneriffa nach unten bewegten. Damals hatte sich der Inselsüden bereits zum beliebten Reiseziel der britischen Urlauber entwickelt. So hatten die Zahlen der Urlauber aus England während der Sommermonate zeitweise sogar die der Gäste vom spanischen Festland übertroffen, die üblicherweise in den Sommerferien das Hauptkontingent stellten. Nun war hier plötzlich eine Flaute eingetreten, die sich nach den Befürchtungen von Eduardo Solis, dem damaligen Geschäftsführer des Hoteliersverbandes, auf bis zu 20% ausweiten könnte. Als Ursache wurde eine Hetzkampagne gegen Spanien in den britischen Medien genannt. Die bezog sich zwar auf die Urlaubszonen am Mittelmeer, wirkte sich jedoch auch auf die Kanaren aus.
In unserer Ausgabe vom 9. August 1985 berichteten wir über die Diskrepanzen zwischen dem Hoteliersverband ASHOTEL und dem Tourismuspatronat des Cabildos von Teneriffas im Hinblick auf rückläufige Urlauberzahlen. Während die Hoteliers einen katastrophalen Einbruch zwischen 15 und 20% befürchteten, wies Plácido Bazo, Präsident des Patronats darauf hin, dass sich der Rückgang höchstens bei 10% einpendeln würden. Vonseiten der Gewerkschaften verlautete, dass die Touristikunternehmer mit Vorliebe Krisenstimmung erzeugten, um diese dann bei Tarifverhandlungen in die Waagschale zu werfen.
Hauptsächlich britische Urlauber bleiben aus
Tourismus in der Sommersaison 15 – 20% rückläufig
Diese Sommersaison hat in touristischer Hinsicht für die Insel Teneriffa nicht sehr erfreulich begonnen. Nach einer Verlautbarung des Hoteliersverbandes ASHOTEL war die Belegungsquote in den Monaten Mai und Juni stark rückläufig, schätzungsweise 15 bis 20% gegenüber dem Vorjahr. Wie Eduardo Solis, der Geschäftsführer des Verbandes in diesem Zusammenhang mitteilt, sehen die Prognosen für die Monate Juli und August ähnlich aus und unter dem Strich muss mit erheblichen Einbußen gerechnet werden. Seiner Meinung nach sei nicht auszuschließen, dass dieser Trend auch in den kommenden Jahren anhält und die Kanarischen Inseln zu dem Rhythmus zurückkehren, der vor einigen Jahren noch als normal galt: Ein klarer Unterschied zwischen der Sommer- und der Wintersaison, wobei das Hauptgewicht mit den höchsten Belegungsquoten auf die Wintermonate fällt.
Der Besucherrückgang hat sich in allen spanischen Urlaubsgebieten bemerkbar gemacht, und ist in Zonen wie den Balearen und der Levante noch wesentlich gravierender als auf den Kanaren. Auch ein Preisstopp in verschiedenen Mittelmeerländern, insbesondere Griechenland und Jugoslawien wird als Grund genannt.
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