Rückblick: Ausgabe vom 17. Juli 1987


Foto: WB

In den Achtzigerjahren war die Bauwut hier auf den Kanaren besonders heftig. Überall schossen Hotelbauten und Urbanisationen wie Pilze aus dem Boden und das grüne Meer der Bananenplantagen verschwand mehr und mehr. Immer häufiger wurde auch ohne Rücksicht auf die empfindlichen Ökosysteme der Inseln unberührtes Naturgebiet zu Bauland umgewidmet, was nicht nur Naturfreunde auf den Plan rief, sondern auch die Politiker zum Handeln veranlasste. Das kanarische Parlament verabschiedete nach langen Verhandlungen ein Gesetz, das Naturschutzgebiete und Naturparks unter Schutz stellte. Verschiedene Fakten hatten die kanarische Regierung dazu bewogen, dieses Gesetz zu schaffen. An erster Stelle wurden die Ökosysteme genannt, die außerordentlich empfindlich sind. Doch auch die historischen und natürlichen Werte spielten eine Rolle, die durch die fortschreitende Bebauung und touristische Erschließung der Inseln unmittelbar bedroht seien, wie es in der Einleitung zum Gesetzestext heißt.

In unserer Ausgabe vom 17. Juli 1987 berichteten wir über die große Zahl von Naturzonen – unterteilt in Naturschutzgebiete und Naturparks – auf den sieben Kanareninseln, die von der kanarischen Regierung unter den Schutz des Gesetzes gestellt wurden. Die meisten davon auf der Insel Teneriffa, wo 18 Zonen zu Naturschutzgebieten und 19 zu Naturparks erklärt wurden. Auf La Palma waren es jeweils 12, auf Gran Canaria 12 bzw. 13, auf Fuerteventura 6 bzw. 5, auf Lanzarote 3 und 3, auf La Gomera 8 und 5 und auf El Hierro 4 plus 1. Hinzu kommen die vier kanarischen Nationalparks Garajonay auf La Gomera, Timanfaya auf Lanzarote, La Caldera de Taburiente auf La Palma und auf Teneriffa Las Cañadas del Teide.

Die Nachricht: 63 Landschaften und 58 Naturparks wurden offiziell unter Schutz gestellt – Am 1. Juli trat das Gesetz der kanarischen Naturschutzgebiete in Kraft

Das Gesetz über den Schutz von Naturzonen auf den Kanarischen Inseln, das am 13. April dieses Jahres vom kanarischen Parlament verabschiedet wurde, ist nach der Verkündigung im offiziellen Anzeiger der Region am 1. Juli in Kraft getreten. Danach existieren auf dem Kanarischen Archipel 63 Naturgebiete und 58 Naturparks, außer den vier Nationalparks. Auf die Wichtigkeit dieses Gesetzes wird in der Präambel hingewiesen, wo die Kanarischen Inseln wegen ihres außergewöhnlichen Reichtums an endemischen Pflanzen und der Einzigartigkeit ihrer Ökosysteme, wo zahlreiche seltene Exemplare der Fauna einen Lebensraum finden, als eine der bedeutendsten Naturzonen unseres Planeten bezeichnet werden.

Das Gesetz über den Schutz der Naturzonen wurde seinerzeit nur mit den Stimmen der Sozialisten verabschiedet, während die konservativen Abgeordneten gegen das gesamte Gesetzeswerk stimmten und die Zentrumsabgeordneten verschiedene Absätze abgelehnt hatten und sich der Stimme enthielten.

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