Rückblick: Ausgabe vom 21. November 1986


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Die Pläne des spanischen Verteidigungsministeriums, auf der Insel El Hierro und zwar auf Malpaso, der höchsten Erhebung der Insel, eine Luftbeobachtungsstation zu errichten, hat vor dreißig Jahren für großen Wirbel gesorgt. Nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die meisten Stadtväter von Frontera, zu deren Gemeindegebiet Malpaso gehört, machten Front gegen diese Bestrebungen. Das zuständige Ministerium hatte versucht, für diesen Zweck ein riesiges Grundstück von 80.000 qm für die Beobachtungsstation zu erwerben, von der aus der Südatlantik beobachtet werden sollte. Allerdings war die Zone erst kurz zuvor von der Kanarischen Regierung zur Schutzzone erklärt worden. Das bedeutete unter anderem, dass nur Bauten errichtet werden durften, die mit dem Ökosystem der Zone im Einklang standen. Das traf auf eine Radarstation und Militäreinrichtungen natürlich nicht zu.

In unserer Ausgabe vom 21. November 1986 schrieben wir darüber, wie der damalige Bürgermeister Isidro Padrón den Beschluss fasste, eine Militäreinrichtung für seine Gemeinde abzulehnen, nachdem er die umfangreichen Unterlagen über den Bau der Radarstation gründlich studiert hatte sowie die Vorschriften der für diese Zone gültigen Bodenordnung, die als Schutzgebiet gilt. Wir berichteten auch über die Einstellung der Mitglieder des Gemeinderates zu dem Projekt.

Nur vier der elf Ratsmitglieder gehörten der konservativen Fraktion, der damaligen Alianza Popular an, die den Plänen nicht abgeneigt waren. Alle übrigen Gemeinderäte lehnten die Militäreinrichtungen ab.

Die Nachricht: Klares Nein des Bürgermeisters zum Bau von Militäranlagen auf El Hierro

Isidro Padrón, der sozialistische Bürgermeister der Gemeinde Frontera auf El Hierro hat vor einigen Tagen vor der Presse sein klares Nein zum Bau einer militärischen Beobachtungsstation in der Zone von Malpaso bekannt gegeben. Wie wir in unserer letzten Ausgabe berichteten, hatte das Verteidigungsministerium um Überlassung oder Verkauf eines Grundstücks in der besagten Zone ersucht, wo eine Luftbeobachtungsstation eingerichtet werden sollte. Von dort aus würde dann der Südatlantik kontrolliert und überwacht werden.

Das Hauptquartier der Spanischen Luftwaffe hat bislang zu der Absage der Gemeinde Frontera nicht Stellung bezogen, beharrt aber offenbar auf seinen Plänen, im Gebiet der Kanaren eine Beobachtungsstation zu errichten. Ein Sprecher teilte mit, es sei geplant, ein Radarnetz für den Südatlantik zu schaffen. Der Generalstab der Luftwaffe führe zurzeit entsprechende Untersuchungen durch. Es könnten also Neuinstallationen an verschiedenen Punkten des Staatsgebietes notwendig werden.

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