Rückblick: Ausgabe vom 24. Oktober 1986


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Eine der „unendlichen Geschichten“ der Projekte, welche die kanarischen Politiker über Jahrzehnte beschäftigt hat, war ein Flughafen für die Insel La Gomera. Immer wieder wurden politische Vorstöße bei den Madrider Behörden unternommen, um die erforderlichen Genehmigungen und vor allem auch die nötige Finanzierung von mehr als einer Milliarde Peseten zu bekommen. Bereits 1962 wurde nach einem Flughafen für die Insel verlangt, eine Forderung, die von den unterschiedlichen Regionalregierungen immer wieder auf den Tisch gelegt wurde. Im Oktober 1986 erfolgte schließlich die Zustimmung aus Madrid. Es dauerte noch bis Juli 1987, bis das entsprechende Abkommen unterzeichnet wurde. Die Projektentwicklung wurde erst 1990 abgeschlossen. Ende 1995 waren die Bauarbeiten am Rollfeld beendet, und das Terminal konnte in Auftrag gegeben werden, das dann 1999 endlich eingeweiht wurde. In der Zwischenzeit waren mehrere schnelle Fährverbindungen zwischen Teneriffa und La Gomera eingerichtet worden, die den Flughafen eigentlich überflüssig gemacht hatten.

In unserer Ausgabe vom 24. Oktober 1986 berichteten wir über die Freude bei der kanarischen Regierung, die endlich die Genehmigung des Verkehrsministeriums für den Bau eines Flughafens auf La Gomera erhalten hatte. Die zuständige Ressortleiterin, die sich immer wieder für dieses Projekt stark gemacht hatte, kam mit der guten Nachricht aus Madrid, dass die Bauarbeiten in den nächsten Monaten beginnen könnten.

Die Nachricht: Flughafenbau auf La Gomera beginnt noch in diesem Jahr

Der umstrittene Plan für den Bau eines Flughafens auf La Gomera, der seit vielen Jahren die kanarischen Politiker beschäftigt, scheint nun doch Realität zu werden. Die Ressortleiterin für Transport und Tourismus bei der autonomen Regierung der Kanaren, Dolores Palliser, gab das nun bekannt. Der Flughafen, der rund 1,2 Milliarden Peseten kosten soll, wird mit Mitteln der kanarischen Regierung, einer möglichen Beteiligung der Zentralregierung in Madrid und mit Zuschüssen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung finanziert. Beim Transportministerium ist offensichtlich ein Sinneswechsel eingetreten, was das Flughafenprojekt betrifft. Offenbar haben die ständigen Interventionen der kanarischen Touristikministerin Loly Palliser, die sich die Verwirklichung des Projektes in den Kopf gesetzt hat, das Wunder vollbracht. Für den Flughafen ist eine Piste von 1.000 Metern vorgesehen, die für Flugzeuge vom Typ Fokker-27 ausreicht.

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