Rückkehr der Mönchsrobben 2019


Mittelmeer-Mönchsrobben werden etwas über zwei Meter groß – Männchen bis zu zweieinhalb Meter – und können ein Gewicht von 240-300 kg erreichen. Fuerteventura bietet sich aufgrund verschiedener Faktoren als Mönchsrobben-Habitat an: Weitläufige, von Menschen kaum frequentierte Küstengebiete, großflächige Naturschutzgebiete und die Nähe zu bevorzugten Habitaten wie die Westafrikanische Küste und Madeira. Foto: EFE

Exemplare vom Cap Blanc in Mauretanien sollen im Naturpark Jandía angesiedelt werden

Fuerteventura – Das im Juli bei der Regierungsbildung neu geschaffene Ministerium für Ökologischen Wandel von Teresa Ribera gibt einem alten Artenschutzanliegen, dem Plan, die Mittelmeer-Mönchsrobbe (Monachus monachus) wieder auf den Kanarischen Inseln anzusiedeln, neuen Auftrieb.

Die Robbenart, im Spanischen auch Lobo de Mar, Meereswolf, genannt, war früher im Archipel heimisch und hat der kleinen Insel Lobos nördlich von Lanzarote ihren Namen gegeben.

Nun soll die Mönchsrobbe endlich wieder in kanarischen Gewässern schwimmen. Schon für das kommende Jahr 2019 werden nach dem neuen Plan des Ministeriums für Ökologischen Wandel einige Exemplare im Naturpark Jandía im Bezirk Pájara angesiedelt. Dieser hat sich ein erfolgreiches Wiederansiedelungsprogramm der Hawaii-Inseln zum Vorbild genommen, das den Bestand der Hawaii-Mönchsrobbe von etwa hundert Exemplaren auf heute weit über tausend regeneriert hat.

Die Mönchsrobben zur Neubesiedelung der Küste von Jandía sollen aus einer Kolonie am Cap Blanc in Mauretanien geholt werden. Schon 1993 wurde an einem ähnlichen Plan gearbeitet. Damals wollte man Robben aus Mauretanien auf der Insel Lobos aussetzen. Doch der Plan scheiterte, weil 1997 eine Flut giftiger Rotalgen 200 Tiere tötete und der Bestand der Kolonie auf unter hundert Exemplare fiel. Heute, zwanzig Jahre später, hat sich die Kolonie erholt und kann deshalb die Entnahme von bis zu 36 Tieren über einen Zeitraum von zehn Jahren verkraften, ohne zu schrumpfen.

Die Erholung der Robbenbestände in Mauretanien wurde erreicht, indem man den sechs Kilometer langen Küstenabschnitt, an dem sich drei Aufzuchthöhlen der Mönchsrobben befinden, als Küstenreservat der Robben unter Schutz stellte und dort das Fischen mit Netzen verbot.

Die Mittelmeer-Mönchsrobbe wird auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN seit 1996 als kritisch gefährdet geführt und zählt zu den bedrohtesten Säugetieren Europas. Der Bestand ist in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert worden. Die IUCN schätzt die Population auf weniger als 500 Tiere. Die Restpopulationen befinden sich an den griechischen und türkischen Küsten, vor allem aber an der afrikanischen Küste zwischen Marokko, der Westsahara und Mauretanien.

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