Rücktritt nach Unfall unter Alkoholeinfluss


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Der Alkoholtest des ehemaligen Verkehrsbeauftragten von Madrid ergab mehr als das Zweieinhalbfache des erlaubten Wertes

José Ignacio Echeverría (PP), ehemaliger Verkehrsbeauftragter sowie ehemaliger Parlamentspräsident und amtierender Abgeordneter der Region Madrid, ist auf der Autobahn von Á Coruña unter Alkoholeinfluss auf einen vorausfahrenden Wagen aufgefahren.

Der Unfall ereignete sich in der Nacht des 15. Dezember um kurz nach 22 Uhr. Die Alkoholprobe ergab 0,66 Milliliter Alkohol pro Liter Atemluft, ein Wert, der gewöhnlich ab drei bis vier Gläser Wein erreicht wird. Erlaubt sind 0,25 ml/L. Laut Angaben der Guardia Civil soll Echeverría keine äußeren Anzeichen von Angetrunkenheit, wie Sprach- und Gleichgewichtsstörungen, gezeigt haben. Auch der Schaden an den Fahrzeugen soll eher gering ausgefallen sein. 

Zwei Tage später trat der 69-Jährige von seinem Amt als Abgeordneter der Madrider Regionalregierung zurück. In einer Verlautbarung entschuldigte er sich bei der betroffenen Autofahrerin, bestritt jedoch, betrunken gewesen zu sein, wie sein Verhalten nach dem Unfall bewiesen habe. Weiter erklärte er, er wisse, dass zu dieser Zeit des Jahres jedermann in eine solche Situation geraten könne, doch sei er selbst ein gewählter Abgeordneter, der sich beispielhaft zu verhalten habe. Aus Respekt vor seiner Partei, der Partido Popular, habe er Präsidentin Cristina Cifuentes seinen Rücktritt mitgeteilt, der von ihr angenommen worden sei. 

Ein Patzer, der Echeverría im Jahr 2011 in seiner Zeit als Beauftragter des Ressorts Transportwesen und damit als politischer Verantwortlicher für die Madrider Verkehrsbetriebe unterlief, wird auch heute noch gern zitiert und brachte ihm seinerzeit eine Flut von hämischen Kommentaren in der Presse und den sozialen Netzwerken ein. Damals kanzelte er den sozialistischen Abgeordneten Modesto Nolla (PSOE) harsch und von oben herab ab. Dieser hatte gefordert, den Preis für eine „Metrobús“ genannte 10er-Fahrkarte, die sowohl für die U-Bahn als auch für Linienbusse gilt und jedes Jahr millionenfach genutzt wird, zu senken. Daraufhin verstieg sich der Chef des hauptstädtischen Nahverkehrs zu der Behauptung: „Es gibt überhaupt keinen Metrobús, wenn Sie über Transport und Fahrkarten reden wollen, informieren Sie sich vorher.“

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