Sachwert Silber – das ewige Stiefkind?


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Ein Artikel der SJB Fonds Skyline OHG 1989

Silber. Seit 2500 vor Chr. wird das schillernde Edelmetall in Asien abgebaut. Gold wurde schon 1.500 Jahre vorher aus dem Boden geholt und verarbeitet.

In Europa haben die Griechen 700 v. Chr. die ersten Silbermünzen geprägt. Da wussten sie noch, was Sach­werte sind.

Heute sind 70,0 Prozent der Silbergewinnung nur Nebenprodukt beim Abbau anderer Metalle. Ist Silber das ewige Stiefkind? Eine Feinunze Silber kostete bisher im Jahreshoch 18,84 US-Dollar. Gold hatte bei 1.158,75 US-Dollar das Höchste der Börsengefühle. Aber der vermeintlich Kleine holt auf. Im laufenden Jahr hat der Goldpreis auf US-Dollarbasis per 26. April um + 4,95 Prozent zugelegt. Silber kommt auf + 8,00 Prozent. Über zehn Jahre legte das Edelmetall auf Eurobasis sogar + 9,71 Prozent zu.

 Die Wertspeicherfunktion ist da, aber vor allem ist Silber ein gefragter Industrierohstoff. In der Verarbeitung führend sind die USA mit einem Anteil von 23,0 Prozent. 16,0 Prozent werden in Indien und Japan sowie 7,0 Prozent in Italien eingesetzt. Das Angebot sinkt, die Nachfrage steigt und damit der Preis. Silber führt ein Eigenleben. Das Edelmetall ist volatiler als Gold. 32,72 Prozent schwankte der Silberpreis über drei Jahre. Und die Aussichten?

Die jährliche Silberproduktion liegt bei rund 20.000 Tonnen. 70,0 Prozent davon fallen als Nebenprodukt beim Kupfer-, Blei- und Zinkabbau an. Peru (17,0 Prozent), Mexiko (14,0 Prozent) und China (12,0 Prozent) sind die „großen Drei“ der Silberproduktion. Über zehn Jahre hat der Silberpreis + 9,71 Prozent p.a. auf Eurobasis zugelegt. Der MSCI World im gleichen Zeitraum -2,70 Prozent p.a. abgegeben. Die positive Entwicklung basiert auf einer Marktkehrtwende. Statt einer Haldenlagerung herrscht Angebotsknappheit. Nach Berechnungen des RWI reichen die Silbervorkommen weltweit noch 29 Jahre. Vor allem die Industrie fragt den Rohstoff nach. Silber wird in Elektrotechnik, Fotographie, erneuerbaren Energien, Chemie, Lebensmittelindustrie und Pharmazie eingesetzt. Schmuck ist für das „Silver-Age“ von geringerer Bedeutung. Allerdings rückt das Edelmetall stärker ins Investoreninteresse. 2009 stieg dasVolumen der Silber ETFs um 151 Millionen Unzen auf insgesamt rund 460 Millionen Unzen. Aktienseitig nutzen führende Rohstoffaktienfonds Silberproduzenten als Beimischung. Lange wurde der Nachfrageüberhang beim Silber über enorme Lagerbestände bedient. Allein 1997 waren 325 Millionen Unzen auf dem Weltmarkt. Zwischen 1990 und 2005 herrschte weitgehend Preisstabilität. Das ist jetzt anders. Analysten sehen Silber vor deutlichen Preissteigerungen. Über ein Jahr ist der Silberpreis per 26. April 2010 auf Eurobasis + 39,85 Prozent gestiegen. Über drei Jahre + 36,94 Prozent. Der gesamte Silbermarkt an der Börse wird auf rund 17 Milliarden US-Dollar taxiert. Bereits im Januar haben die Handelsplätze in New York, Chicago, London und Tokio das bisherige Jahreshoch von 18,84 US-Dollar gesehen. Schon am 5. Februar folgte mit 14,73 US-Dollar das bisherige Jahrestief. Per 26. April notiert die Feinunze bei rund 18,00 US-Dollar. Die gleiche Menge Gold kostete rund 1.150 US-Dollar. Experten halten bis 2015 eine Preis-Ratio Gold/Silber von 15 zu 1 für möglich. Silber schwankt also stärker als Gold. Über drei Jahre liegt die Volatilität bei 32,72 Prozent. Das birgt größeres Risiko, aber auch viel Potenzial nach oben.

Fazit: Silber – ein seltener Sachwert. Jetzt investieren.

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