„Salto de Chira“ ermöglicht 70% erneuerbare Energie

Cabildo-Präsident Antonio Morales während der Präsentation Foto: Cabildo de Gran Canaria

Cabildo-Präsident Antonio Morales während der Präsentation Foto: Cabildo de Gran Canaria

Cabildo-Präsident Morales stellte das Projekt des Pumpspeicherkraftwerks zwischen den Stauseen Chira und Soria vor

Gran Canaria – „Salto de Chira“ soll das Pumpspeicherkraftwerk heißen, das zwischen den beiden Staubecken Chira und Soria in den Bergen im Südwesten Gran Canarias gebaut wird. Die Inselverwaltung will durch dieses Projekt bis 2026 eine Deckung von 51% bis 70% des Strombedarfs mittels erneuerbarer Energien erreichen, sowie auch eine Reduzierung der Emissionen um 20%. Sobald die Umweltverträglichkeitsprüfung durch die Kanarenregierung abgeschlossen ist, soll mit dem Bau begonnen werden.
Das Kraftwerk wird die überschüssige Wind- und Sonnenenergie, die in Zeiten geringen Verbrauchs und hoher Produktion anfällt, nutzen, um Wasser von einer Meerwasserentsalzungsanlage in Arguineguín in das 880 Meter hoch gelegene Staubecken Chira zu pumpen. Wird die Energie, wegen hoher Nachfrage oder Mangel an Wind und Sonne, wieder gebraucht, lässt man das Wasser in das in 570 Metern Höhe gelegene Soria-Becken hinunterfließen, wobei es Turbinen antreibt, die wiederum emissionsfrei neuerlich Strom erzeugen.

Schema der Funktionsweise des Pumpspeicherkraftwerks Foto: Cabildo de Gran Canaria
Schema der Funktionsweise des Pumpspeicherkraftwerks Foto: Cabildo de Gran Canaria

Cabildo-Präsident Antonio Morales präsentierte das Projekt Anfang Mai den 21 Bürgermeistern Gran Canarias sowie Repräsentanten der Unternehmerverbände, der Gewerkschaften und der Universität von Las Palmas de Gran Canaria und erklärte, es handle sich um das erste Kraftwerk weltweit, das nach dem Konzept funktioniere, das hier umgesetzt wird. Denn beim Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks „Salto de Chira“ werden jährlich 700.000 Kubikmeter Meerwasser in Süßwasser umgewandelt, das der Landwirtschaft, der Aufforstung und der Brandbekämpfung zugutekommt.
Der spanische Staat investiert 400 Millionen Euro in das Kraftwerk, durch das rund 3.500 Arbeitsplätze geschaffen werden und das Stromkostendefizit um jährlich 122 Millionen Euro sinken soll.
Morales versicherte, dass bei der Umsetzung des Projekts die Natur des Barranco von Arguineguín respektiert werde. Die Planung beinhaltet zudem den Bau eines Wander- und eines Radweges, die parallel zur Landstraße GC-505 verlaufen werden, sowie einen Plan zur Entfernung invasiver Pflanzenarten wie des Afrikanischen Lampenputzergrases (Rabo de gato).
Das Cabildo hat eine Website eingerichtet, www.saltodechira.com, mittels derer sich die Bevölkerung eingehend über das Pumpspeicherkraftwerk „Salto de Chira“ informieren kann. Dort kann auch ein 52-seitiges Dossier als PDF heruntergeladen werden.

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