Der besterhaltene Ortskern in Teneriffas Süden
Der Ort San Miguel de Abona im Süden Teneriffas, liegt in den Hügeln oberhalb der Autobahn und wird von Urlaubern wenig besucht. Das ist äußerst schade, denn eine Untersuchung der Inselregierung hat ihm jetzt bescheinigt, den besterhaltenen Ortskern aller Südgemeinden zu besitzen.
Anlass der Untersuchung war eine Vorstudie mit dem Ziel, San Miguel offiziell zu einem „Gut kulturellen Interesses“ (Bien de Interés Cultural) zu erklären. Interessant sei, so die Studie, besonders der gute Erhaltungsgrad seiner traditionellen Architektur sowie das ländliche Ambiente.
Die wichtigsten Gebäude sind die Kirche des Erzengels Michael, die dem Ort den Namen gab, die Gemeindebibliothek, das Museum „Casa de El Capitán“, der Calvario (Kreuzweg), das Geburtshaus von Juan Bethencourt Alfonso sowie die kanarischen Häuser der Familien Calzadilla, Alfonso, Feo und Bellos. Die Gebäude entstanden alle zwischen dem 18. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auch die alte Wasserverteilungsstelle beim Camino de Las Lajas ist ein Zeugnis ländlicher Baukunst.
Prädikat „Bien de Interés Cultural“
Das Prädikat „Bien de Interés Cultural“ verbietet urbanistische Bausünden, die das alte Ortsbild entstellen würden. Auch die Wiederinstandsetzung und Ausschilderung der „Königswege“ (caminos reales) ist Teil des Programms zum Erhalt all dessen, was sich aus dem alten Teneriffa einigermaßen unzerstört in die Neuzeit herüberretten konnte.