Santa Cruz de Tenerife ändert acht Franco-Straßennamen


© Wochenblatt

In Anlehnung an das Gesetz zur historischen Erinnerung

Überraschend hat Santa Cruz de Tenerife kurz vor Weihnachten per Dekret veranlasst, acht Straßennamen, die an die Diktatur von Francisco Franco erinnern, zu ändern.

Nachdem der Beschluss lange auf sich warten ließ – immerhin hatte die sozialistische Regierung in Madrid schon vor Jahren mit ihrem Gesetz zur historischen Erinnerung angeordnet, Spaniens Straßen und Plätze endlich von Franco-Symbolen zu säubern – ging es nun ungewöhnlich schnell. Bereits eine Woche nach dem Dekret waren die neuen Schilder mit den neuen Straßennamen (siehe Tabelle) in Santa Cruz angebracht .

Die Stadt hat ein Abkommen mit Correos getroffen, damit die Anwohner der betroffenen Straßen noch über einen Zeitraum von sechs Monaten ihre Post auch dann erhalten, wenn in der Anschrift noch der alte Straßenname angegeben ist.

Bei der Opposition traf die Entscheidung übrigens auf Kritik. Obwohl die Parteien zwar grundsätzlich völlig mit der Umbennenung einverstanden waren, wurde beanstandet, dass dies per Dekret und ohne vorherige Abstimmung über die neuen Straßennamen geschah. Die Stadtverwaltung hat sich zur allgemeinen Überraschung für neue Namen wie Straße der Liebe, Straße des Verzeihens und Straße des Vergessens entschieden.

Wann auch die letzten Franco-Namen und -Symbole aus Santa Cruz‘ Straßenbild verschwinden, ist ungewiss.

Franco- Reiterstatue entfernt

Kurz vor Jahresende wurde in Spanien übrigens eines der letzten Denkmäler des Diktators Francisco Franco demontiert. Die Reiterstatue stand seit 1964 auf dem Platz vor dem Rathaus von Santander. Das Standbild wurde eingelagert und soll anscheinend später in einem Museum aufgestellt werden.

Nur in der spanischen Exklave Melilla zeugt noch heute ein Denkmal – ein Standbild Francos ohne Pferd – von dem Diktator. Doch auch dieses soll in den nächsten Jahren entfernt werden.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.