Santa Cruz: Fast 500 Geschäfte mussten schließen


Die Pandemie trifft den Einzelhandel mit voller Wucht

Teneriffa – In Teneriffas Hauptstadt hat die durch die Pandemie ausgelöste Pleitewelle im Einzelhandel bereits mehrere Hundert Opfer gefordert. Aus Unternehmerkreisen wird angesichts der wachsenden Zahl von Geschäftsaufgaben große Besorgnis geäußert. In einem Bericht aus dem Rathaus über die wirtschaftliche Lage, von dem die Zeitung „EL Día“ berichtete, wird die Zahl der Geschäftsschließungen infolge der Corona-Krise mit 500 beziffert, wodurch rund 4.000 Arbeitsplätze verlorengegangen seien. Die Unternehmer sprechen von einer Tragödie und fürchten weitere Schließungen, wenn die Händler nicht stärker von den Behörden unterstützt werden. Hilfen für Mietzahlungen oder die Senkung von Steuern und Gebühren könnten ein Weg sein, um den Fortbestand vieler kleiner oder mittlerer Unternehmen (KMU) zu sichern, die Gefahr laufen, in finanzielle Not zu geraten.
Die Direktorin der Handelskammer Santa Cruz de Tenerife, Lola Pérez, verfolgt diese Entwicklung mit Sorge und befürchtet, dass die durch diese Krise bedingten Geschäftsschließungen weiter zunehmen werden, was den Verlust weiterer Arbeitsplätze bedeute. Zwar seien Maßnahmen wie die Kurzarbeitsregelung über die sogenannten ERTE (Expediente de Regulación Temporal de Empleo) getroffen worden, diese reichten aber nicht aus. Es müssten noch weitere Hilfen beschlossen werden; Ermäßigungen bei der Grundsteuer oder der Erlass der Müllabfuhrgebühren könnten eine Möglichkeit sein, die Einzelhändler zu unterstützen. „Es gibt Betriebe, die geschlossen sind und trotzdem gewisse Kosten weiter tragen müssen. Andere haben zwar geöffnet, nehmen aber weniger ein als sie ausgeben müssen. Es muss nach Maßnahmen gesucht werden, die den kleinen Unternehmen das Überleben sichern“, sagte sie der Zeitung „El Día“.
Auch der Unternehmerverband „Zona Centro“ zeigt sich angesichts der vielen Insolvenzen und Geschäftsaufgaben besorgt. Der Verband habe in den vergangenen Monaten in engem Kontakt zu den Händlern gestanden und bei verschiedenen Institutionen Maßnahmen wie den Erlass von städtischen gewerblichen Pachten, Hilfen für Mietzahlungen oder die Senkung der Grundsteuer (IBI) beantragt, erklärte die Verbandsleiterin Ruth Dorta. „Wir müssen jetzt mehr denn je den kleinen Einzelhandel unterstützen, denn ansonsten wird die Zahl der Geschäftsschließungen weiter steigen“, mahnte sie.

Black Week Santa Cruz: bis 30. November

Nun ruhen die Hoffnungen der Geschäftsleute auf der letzten Novemberwoche. Die Stadt hat sich entschlossen, den diesjährigen „Black Friday“, der auf den 27. November fällt, auf eine ganze Woche zu erweitern.
Händler sind dazu aufgerufen, Sonderangebote und Rabatte, die im Zeitraum 23. bis 30. November gelten, über die hierfür eingerichtete Web blackweeksantacruz.com bekannt zu machen.
Einige Geschäfte bieten während der „Black Week“ 50% und mehr Nachlass auf ausgewählte Produkte.

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