Santa Cruz setzt neue Stadtverordnung für Haustierhalter in Kraft


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Tierquälerei und Aussetzen von Haustieren werden mit bis zu 15.000 Euro bestraft

In Santa Cruz de Tenerife ist nun endgültig die neue Stadtverordnung über Haustierhaltung in Kraft getreten. Die so genannte „Ordenanza Municipal Reguladora para la Protección y Tenencia de Animales“ zielt auf den Schutz der Tiere sowie die Vermeidung von Belästigungen durch diese ab.

In einer langen Liste sind so ziemlich alle Punkte aufgeführt, die zu Konfliktsituationen führen können. Ganz oben steht das Aussetzen von Haustieren und Tierquälerei, künftig Gesetzesverstöße, die mit bis zu 15.000 Euro bestraft werden können. Kleinere Vergehen werden mit zwischen 30 und 150 Euro Geldstrafe geahndet.

Die neue Stadtverordnung legt unter anderem fest, dass Haustiere unter „optimalen hygienischen Bedingungen“ gehalten werden müssen, was nicht nur die Tiere selbst betrifft, sondern auch die unmittelbare Umgebung und meint, dass gesundheitliche Risiken, Gefahr oder Belästigung der Anwohner ausgeschlossen werden.

Eine Sondergenehmigung benötigen in Zukunft diejenigen, die mehr als fünf Haustiere in einem Haushalt halten wollen (Hunde, Katzen oder beides zusammen). Und Liebhaber von Geflügel müssen sich künftig von ihren Hähnen und Hennen trennen, denn solcherlei „Maskottchen“ sind  nicht mehr in der Innenstadt erlaubt. Als „unumgängliche Hygienemaßnahme“ legt die Stadtverordung aufs Neue fest, dass Hundebesitzer die Exkremente ihrer Tiere beseitigen müssen.

Für das Wohlergehen der Tiere soll durch andere Artikel der Stadtverordnung gesorgt werden. Es wird festgesetzt, dass die Haustiere nicht mehr auf Dachterrassen gehalten werden dürfen – vordergründig zwar, um eine Belästigung der Nachbarn zu vermeiden –, genügend Nahrung bekommen und geimpft und tierärztlich betreut werden müssen. Strengstens verboten sind Hunde- sowie Hahnenkämpfe und jegliche Art von Tierquälerei.

Die Stadt Santa Cruz tritt mit dem neuen Tierschutzgesetz für das Wohlergehen der Haustiere ein und engagiert sich beispielhaft für eine verantwortungsbewusste Tierhaltung, die leider auf den Kanaren noch nicht selbstverständlich ist. Inwieweit die Verordnung tatsächlich wirksam umgesetzt wird und auch das Verantwortungsbewusstsein der Tierhalter anspricht, bleibt abzuwarten.

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