Scharfe Kritik an einer Rede von Aznar


Der Ex-Präsident warnte vor Kommunismus und Indigenismus in Lateinamerika

Der Botschafter Venezuelas in Spanien, Arévalo Méndez, hat mit scharfen Worten ein Referat kritisiert, das der spanische Ex-Präsident José Maria Aznar kürzlich in der Universität Andrés Bello in Santiago de Chile gehalten hat.

Madrid – Aznar hatte unterschwellig vor der Gefahr des Kommunismus und Indigenismus in Lateinamerika gewarnt. Diese Äußerungen haben offensichtlich ganz besonders die Gefühle der venezolanischen Regierung verletzt.

Der Botschafter nannte die Ausführungen Aznars unter anderem einfältige, anachronistische Kakophonie. Der Ex-Präsident, so Mendéz, habe die Regierungen der lateinamerikanischen Staaten infrage gestellt und ihnen das Etikett „ungehobelter Typen“ angehängt. Damit habe er in keiner Weise zur gegenwärtigen Debatte über die Zukunft Lateinamerikas im Allgemeinen und Venezuelas im Besonderen beigetragen, denn seine Rede sei monoton und ohne Inhalt gewesen.

Nach der Meinung des Botschafters versuche Aznar die These zu verbreiten, die Menschen in dieser Region seien eine Art schwarze Bestien der westlichen Welt, weil sie eine neue Denkweise verbunden mit einer sozialen Verpflichtung praktizieren. „Die Realitäten werden heute von den Armen bestimmt, von den Bauern und den Eingeborenen, von denen die immer ausgeschlossen waren und das ist die Mehrheit der Bevölkerung“, sagte er wörtlich.

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