Schlammschlacht um Glockengeläut


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Anwohner boykottiert Messen mit Heavy Metal Musik

In der beschaulichen Hauptstadt von La Gomera tobt seit einigen Monaten ein buchstäblich lautstarker Streit. Ein Bürger, dessen Wohnung in unmittelbarer Nähe der Kirche Nuestra Señora de la Asunción liegt, boykottiert die Messen mit ohrenbetäubender Heavy Metal-Musik als Protest gegen das Glockengeläut, das nach seinem Empfinden eine mindestens ebenso schlimme Ruhestö­rung ist.

Entfacht wurde der Streit durch die Anordnung des Pfar­rers, die Kirchen­glo­cken zu jeder vollen Stun­de läuten zu lassen.

Dass dies die Wochenendruhe der Anwohner störe, moniert der aufgebrachte Nachbar, der seine Musikanlage als Waffe einsetzt und so schon so manche Messe erheblich gestört hat. An der Fassade seiner Wohnung hat er außerdem ein Leinentuch mit der Aufschrift „Glocken um den Nächsten zu ärgern, Gemeinheit!“ befestigt.

Nachdem sich der Streit zu einer regelrechten Schlammschlacht entwickelte, die ihre Spuren in Form von Vandalismus in der Umgebung der Kirche und der Wohnung des Protestlers hinterlassen hat, haben sich nun auch andere Bürger zu Wort gemeldet. Sie fordern ein Eingreifen vonseiten der Stadt. Der Bürgermeister von San Sebastián de La Gomera, Manuel Herrera, hat daraufhin die Ausarbeitung einer städtischen Lärmschutzverordnung angekündigt.

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