Schlechtes Beispiel?


Einiges an Kritik muss derzeit Spaniens Verteidigungsministerin Carme Chacón über sich ergehen lassen. Und das nicht etwa wegen ihrer Arbeit, sondern vielmehr auf privater Ebene.

Madrid – Es wurde nämlich bekannt, dass die 37-Jährige, die vor wenigen Wochen zum ers­ten Mal Mutter geworden ist, nur zwei der insgesamt vier Monate Mutterschutz in Anspruch nehmen will, die ihr gesetzlich zustehen, und bereits am 30. Juni ihre Arbeit wieder aufnehmen wird. Von verschiedenen Seiten war nun zu hören, dass sie damit nicht unbedingt mit gutem Beispiel vorangeht. Frauen- und Bürgerverbände kritisieren nämlich schon seit langem, dass die vier Monate gesetzlicher Mutterschutz im Grunde ohnehin schon viel zu kurz seien. Wenn nun eine Ministerin, die so sehr im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht, nicht zumindest diese Zeit in Anspruch nimmt, vermittle sie ein fal­ches Bild. Nämlich, dass Frauen möglichst bald nach der Geburt wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren sollten und nicht, egal wie wichtig ihre Arbeit erscheinen mag, sich die Zeit nehmen, so lange wie möglich bei ihrem Neugeborenen zu bleiben. Chacón hat in diesem Zusammenhang jedoch von Anfang an erklärt, sie wolle sich die Zeit der intensiven Betreuung ihres ersten Kindes mit ihrem Mann Miguel Barroso teilen, der die Hälfte des Mutterschutzurlaubes für sie übernehmen wird.

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