Schlepperbande in Madrid festgenommen


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Sie hielten Afrikaner wie Sklaven

Beamte der Nationalpolizei und der Stadtpolizei von Madrid haben eine Schlepperbande festgenommen, die in verschiedenen Vororten der Hauptstadt in Menschenhandel verwickelt waren.

Madrid – Sie lockten Afrikaner, vorwiegend aus dem Senegal mit dem Versprechen nach Spanien, ihnen eine legale Arbeit zu vermitteln. Wenn diese nach riskanten Überfahrten in winzigen Booten ankamen, hatten die bedauernswerten Menschen bereits Schulden in Höhe von dreitausend Euro. Dafür mussten sie dann unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten und gefälschte DVDs und CDs sowie nachgemachte chinesische Markenartikel auf der Straße verkaufen. Einige dieser Artikel waren überhaupt noch nicht auf dem Markt, sondern anhand von Katalogen kopiert worden, erklärte ein Sprecher der Madrider Polizei.

Vierzehn Afrikaner, die ebenfalls festgenommen wurden und gegen die ein Ausweisungsverfahren eingeleitet worden ist, haben noch die Möglichkeit die Ausweisung durch Nachweis zu verhindern. Sie können mit den Behörden zusammenarbeiten und den Beweis erbringen, dass sie unter falschen Versprechungen ins Land gebracht wurden.

Wie dem Polizeibericht weiter zu entnehmen ist, lebten die vierzehn Männer unter absolut menschenunwürdigen Bedingungen in einer 70 qm großen Wohnung im Stadtteil Carabanchel. Der Boden war mit Matratzen bedeckt und in der Küche standen große Kessel, in denen sich die Menschen ihr Essen bereiteten.

Bei der Schlepperbande stellten die Beamten 2.480 gefälschte Kleidungsstücke bekannter Marken, 3.550 Piraten-CDs und –DVDs, 15.900 Euro Bargeld, zahlreiche gefäschte Dokumente sowie 72 Einheiten von Kamagra, einem Potenzmittel ähnlich wie Viagra, das in allen EU-Staaten nicht legalisiert ist, sicher.

Die Polizei hat errechnet, dass die Bande wöchentlich rund 120.000 Euro verdient hat und über hochmoderne Technik verfügte, um wöchentlich bis zu 40.000 Kopien von CDs herzustellen.

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