Nach 12 Jahren Bauarbeiten endlich in Betrieb
Nach zwölf Jahren Bauarbeiten und über sieben Milliarden Euro Investition wurde am 20. Februar endlich die gesamte Schnellzugverbindung zwischen Madrid und Barcelona in Betrieb genommen. Geplant war die Eröffnungsfahrt eigentlich schon 2004, doch das Projekt stellte sich als umfangreicher und vor allem komplizierter heraus als geplant.
Madrid – Nachfrage herrscht auf jeden Fall, denn bereits am ersten Tag wurden 12.000 Fahrkarten verkauft und das Passagieraufkommen der 34 Züge (17 in beide Richtungen) lag bei 60%. Ein Großteil der nach der ersten Fahrt befragten Fahrgäste war sichtlich zufrieden mit dieser neuen Option, zwischen den beiden spanischen Millionen-Städten zu verkehren. Und tatsächlich stellt die Zugverbindung eine gute Alternative zur sogenannten „puente aéreo“, der Luftbrücke zwischen Madrid und Barcelona dar. Die Fahrtzeit von knapp 2,5 Stunden ist nämlich nur unwesentlich länger als mit dem Flugzeug und dazu noch billiger. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass die Fahrgäste, die zum Großteil Geschäftsleute sind, ihre Laptops und Handys während der Fahrt benutzen können. In den ersten Klassen („preferente“ und „club“) besteht sogar die Möglichkeit, elektrische Geräte an ein Stromnetz anzuschließen.
Bislang verkehrten jährlich 4,7 Millionen Personen per Flugzeug zwischen der spanischen und der katalanischen Hauptstadt. Zusammen mit der AVE-Schnellzugstrecke zwischen Madrid und Tarragona beträgt das spanische Schnellzugnetz nun 1.579 Kilometer und gehört damit nach Japan und Frankreich zu den Ländern mit den längsten Schnellzugstrecken.
Nächstes Ziel ist die Schnellzugstrecke zwischen Madrid und Valencia, die in zwei Jahren fertig werden soll.