Schutzgebiet für Meeressäuger angestrebt


© Sergio Hanquet

Fachkongress in Adeje soll Grundlagen für die Verwirklichung dieses Projektes schaffen

Die Idee an sich ist nicht neu. Schon 1986 setzte sich die Biologin und Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM), Petra Deimer, für die Schaffung eines Schutzgebiets für Wale und Delfine im Zentralatlantik ein. Fast ebenso lange bemüht sich auch Unternehmer Wolfgang Kiessling um die Einrichtung einer solchen Sonderschutzzone, die nun in greifbare Nähe gerückt ist.

Am 1. Oktober unterzeichneten Kiessling und der Leiter des Unesco-Büros auf den Kanaren, Cipriano Martín, ein Abkommen zur Finanzierung einer internationalen Tagung mit diesem Schwerpunkt, die am 16. und 17. Oktober im Magma-Kongresszentrum in Adeje stattfinden wird. Zu dem Symposium werden Teilnehmer aus 30 westafrikanischen Staaten sowie aus Spanien und Portugal erwartet. Innerhalb des Fachkongresses soll der Grundstein für die endgültige Schaffung eines Schutzgebietes für Meeressäugetiere in Makaronesien gelegt werden. Dieses Gebiet im Zentralatlantik umfasst die Kanaren, Azoren, Kapverden, Madeira und die Selvagensinseln.

Der kanarische Umweltminister Domingo Berriel begrüßte die Initiative und bemerkte: „Wir fangen nicht bei Null an, denn immerhin haben wir die größte Zahl an marinen Reservaten in Spanien und über 300 unter Schutz gestellte Küstengebiete, in denen über 100 geschützte Tierarten leben.“

Während der Tagung im Oktober sollen Punkte wie die genaue Bezeichnung sowie die exakte geographische Lage und Ausdehnung des Reservats geklärt werden.

Der Veterinärmediziner Manuel Arbelo, der sich seit fast zehn Jahren der Beobachtung von Meeressäugern widmet und bei der Universität Las Palmas für die Nekropsien an gestrandeten Walen und Delfinen zuständig ist, stellt in seiner Dissertation fest, dass jeder dritte Tod durch den Einfluss des Menschen verursacht wird. Eine weiter zunehmende Einwirkung des Menschen auf das Habitat könne zu einer Abwanderung der Tiere führen.

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