Schweigeminute für Mariam

Kanarenpräsident Torres verlas vor seinem Amtssitz ein Manifest. Foto:EFE

Kanarenpräsident Torres verlas vor seinem Amtssitz ein Manifest. Foto:EFE

Die 66-Jährige wurde in der Weihnachtszeit von ihrem Lebensgefährten (43) getötet und verscharrt – Kanarenpräsident Torres gedachte des Opfers

Gran Canaria – Die Kanarenregierung hat mit einem offiziellen Akt der Trauer und Ablehnung geschlechtsspezifischer Gewalt, auf den Tod eines weiteren Opfers der sogenannten „violencia de género“ reagiert. Präsident Ángel Víctor Torres erklärte, er hoffe, dass Mariam Ibarlucea Echave (66) das letzte Opfer häuslicher Gewalt sein möge, das man zu betrauern habe. Er forderte die kanarische Gesellschaft eindringlich dazu auf, den zuständigen Behörden jeglichen Verdacht auf häusliche Gewalt zu melden. Die Delegation der spanischen Regierung auf den Kanaren sowie auch zahlreiche Ayuntamientos schlossen sich an, und hielten ebenfalls Schweigeminuten ab.
Mariam Ibarlucea stammte aus Bilbao im Baskenland. Sie lebte seit zehn Jahren in Gáldar im Nordwesten Gran Canarias, zuletzt in einer einfachen Baracke auf einer Finca im Ortsteil Rojas. Drei Monate vor ihrem Tod hatte sie den 43-jährigen Manuel Ramón Campillo aus Sevilla bei sich aufgenommen und seitdem eine Beziehung mit ihm geführt. Am 29. Dezember meldete ein guter Bekannter von Mariam sie als vermisst. Sie hatte ihm an Heiligabend per Handy-Nachricht abgesagt, weil es Ärger mit ihrem Partner gab. Seit dem 26. Dezember habe er sie nicht mehr kontaktieren können. Der Polizei berichtete er, Manuel Campillo habe ihm gestanden, Mariam getötet und auf der Finca verscharrt zu haben. Er wolle sich stellen.
Die Polizei suchte auf der Finca und fand menschliche Überreste, die zur Identifizierung in die Gerichtsmedizin überstellt wurden. Gegen ihren Lebensgefährten wurde Haftbefehl erlassen. Dieser stellte sich am Tag darauf im Kommissariat der Policía Nacional auf Lanzarote. In Begleitung der Guardia Civil begab er sich auf die Finca, um den Tathergang zu erklären. Weitere Einzelheiten des Verbrechens sind noch nicht bekannt.
Insgesamt wurden in diesem Jahr vier Frauen auf den Kanaren Opfer häuslicher Gewalt, 44 sind es in ganz Spanien.

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