Kaum jemand will sich impfen lassen
Über einen Monat nach dem Beginn der Impfaktion gegen die „Schweinegrippe“ auf den Kanaren sind von 400.000 gelieferten Dosen nur 48.000 gespritzt worden, wie der Chef des „epidemologischen Service“, Domingo Núñez, kurz vor Weihnachten bekannt gab.
Er bedauerte, dass diese Zahl weit „unter den Erwartungen“ lag, die ursprünglich von einer „guten Impfbereitschaft“ ausgegangen waren, wie das Wochenblatt in seiner Ausgabe 101 berichtete. Núñez machte „mehrere Faktoren“ dafür verantwortlich. Zum einen hatten sich die Symptome der „Schweinegrippe“ als leicht und ungefährlich herausgestellt. Mit der Normalisierung der Situation haben die Menschen erkannt, dass eine Impfung nicht wichtig sei. Zum anderen gab es „Zweifel an der Sicherheit und an der Wirksamkeit der Impfung“. Damit ist wohl das Auftreten von relativ vielen Todesfällen nach der Impfung, in Schweden mindestens vier, in Deutschland 14, gemeint.
Auch das medizinische Personal habe die Impfung nicht so stark propagiert wie ursprünglich gehofft. Diese Reaktion habe den „Effekt der Negativnachrichten verstärkt“, so Núñez.
Trotz bzw. wegen des Desinteresses der Bevölkerung wollen die Behörden die Impfkampagne in der Öffentlichkeit fortsetzen. Speziell die über 65-Jährigen, die chronisch Erkrankten und Schwangere sollen von einer Impfung überzeugt werden, obwohl Núñez zugab, dass die Zahl der Krankheitsfälle deutlich abgenommen hat und derzeit mit 103 Fällen pro 100.000 Einwohner unter der Epidemieschwelle liegt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]