Sechs Plünderer archäologischer Fundstellen verhaftet


Jahrhundertealte Bleitafeln mit hispanischen und römischen Inschriften, Ringe, Münzen und andere wertvolle Artefakte wurden durch die Guardia Civil sichergestellt. Foto: Guardia Civil

Antike Münzen, Ringe und Tafeln „von unschätzbarem Wert“, die Sammlern im Internet angeboten wurden, konnten in Jaén beschlagnahmt werden

Sevilla – Die Guardia Civil hat 748 archäologische Fundstücke, die nach polizeilichen Angaben „von unschätzbarem Wert“ sind, sichergestellt und sechs Personen verhaftet, weil sie diese über das Internet und an Sammler verkauften. Die „Operation Alfaíbero“ begann vor drei Monaten in Jaén, als die Polizei Kenntnis davon erhielt, dass ein Plünderer drei Bleitafeln mit altiberischen Inschriften, ein Armband und eine weitere Bleitafel mit römischer Inschrift ausgegraben hatte und zu Geld zu machen suchte.

Auf der Basis von Fotografien der Stücke wurde ein archäologisches Gutachten angefordert, welches den historischen Artefakten einen hohen Wert bescheinigte.

Daraufhin begann die Guardia Civil den Verdächtigen zu beschatten, der mit einem Metalldetektor katalogisierte, archäologische Fundorte absuchte und Kontakte zu weiteren Personen pflegte, die solche Fundstellen gewohnheitsmäßig ausplündern.

Die gefundenen archäologischen Stücke boten sie dann Sammlern und Schwarzhändlern auf speziellen Internetseiten zum Kauf an.

Einige der geraubten Artefakte sind äußerst selten, wie beispielsweise eine althispanische Tafel mit Inschriften aus dem 3. oder 1. Jahrhundert vor Christus und eine römische Tafel aus dem 2. oder 3. Jahrhundert nach Christus, von denen in der ganzen Welt nur 30 bis 40 Exemplare bekannt sind.

Darüber hinaus wurden Münzen, Ringe, Gefäße, hispanische und römische Tafeln sowie Metalldetektoren und münzkundliche Bücher zur Bewer- tung der Fundstücke sichergestellt. Die Ermittlungen, die bisher zu sechs Hausdurchsuchungen führten, sind noch nicht abgeschlossen.

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