Sexsekte in Karateschule aufgebaut?


Missbrauchsskandal auf Gran Canaria weitet sich aus

Der Missbrauchsfall in der Karateschule von Fernando Torres Baena in Las Palmas de Gran Canaria zieht immer weitere Kreise. Mittlerweile haben sich 65 vermeintliche Opfer gemeldet.

Anfang dieses Jahres hatte die Anzeige eines Minderjährigen bei der Polizei die Verhaftung des Besitzers der bekannten Sporteinrichtung, Fernando Torres Baena, seiner Lebensgefährtin María José González Peña und einer Karate-Lehrerin, Ivonne González Herrera, zur Folge (das Wochenblatt berichtete). Diese eine Anzeige eines vermeintlichen Opfers sexuellen Missbrauchs hat ein wahre Lawine losgetreten, und die Zahl der angeblichen Opfer ist in den letzten Wochen immer weiter gestiegen. Auch die zum Teil haarsträubenden Aussagen dieser Betroffenen, die meisten von ihnen mittlerweile erwachsen, lassen zumindest für die öffentliche Meinung kaum mehr Zweifel an der Schuld der Verdächtigen aufkommen.

Nachdem der Richter kurzzeitig das Ermittlungsgeheimnis aufhob, verlautete, dass Fernando Torres Baena selbst vor seinen Opfern damit prahlte, ein Experte in Sachen Sex mit Minderjährigen zu sein. Dies sagte einer der Jugendlichen vor dem Richter aus. Der junge Mann beschrieb dem Gericht detailliert sämtliche Erniedrigungen, denen er in der Karateschule und auch in der Privatresidenz von Fernando Torres Baena an der Playa de Vargas (Agüimes) ausgesetzt wurde. Er habe die Sexspiele immer nur gezwungen mitgemacht, aus Angst, dass ihm der Karate-Guru sonst etwas antun könnte. Außerdem habe Torres Baena ihm selbst gesagt, dass er seit 35 Jahren Sex mit Minderjährigen habe und sich dies jetzt nicht ändern werde.

Ein weiteres vermeintliches Opfer sagte aus, dass Torres Baena sehr dominant und überzeugend gewesen sei und in dem Haus in Agüimes quasi eine Sexsekte betrieben habe. Wenn er seinen „Untertanen“ einen Vortrag gehalten habe, dann habe er immer eine Pyramide aufgemalt, an deren Spitze er stand; darunter die zwei anderen Hauptangeklagten in diesem Fall, María José González und Ivonne González, wiederum darunter ein weiterer Verdächtiger in diesem Fall und erst unter ihm die Schüler. Diese pyramidale Anordnung habe Torres Baena aber nur bei seiner Sexsekte gepflegt und nicht in der Karateschule.

Mittlerweile hat der Richter wieder das Ermittlungsgeheimnis verhängt, und die Suche nach weiteren Tätern wird fortgesetzt.

Fernando Antonio Torres Baena (Las Palmas de Gran Canaria, 9.5.1956) ist promovierter Sportwissenschaftler, Sportlehrer und ehemaliger Professor der Universität Las Palmas de Gran Canaria. Er ist Inhaber des 1981 gegründeten Sportstudios „AD Canarias 81“, das später als „Escuela de Kárate Torres Baena“ bekannt wurde. Er war zeitweilig Präsident des Insel-Karateverbands und besitzt selbst den Meistergrad 7. Dan-Grad mit schwarzem Gürtel.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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