Bürokratische Hürden verzögern den Baubeginn
Teneriffa – Das Institut für Technologie und Erneuerbare Energien ITER wird mit Unterstützung der Inselregierung sieben Millionen Euro in die Errichtung eines Fotovoltaik-Kraftwerks investieren, das im Gemeindegebiet Arico gebaut werden soll. Das Kraftwerk wird eine Leistung von sieben Megawatt haben und kann 3.500 Haushalte mit Strom versorgen. Die Anlage wird 70.000 Quadratmeter einnehmen und auf einem Gelände installiert, das in der Nähe weiterer Solar-Anlagen liegt, an denen das ITER beteiligt ist. Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks wird das Cabildo von Teneriffa dem Ziel, bis 2018 rund 83.000 Haushalte der Insel mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen zu können, ein gutes Stück näherkommen. Mit dem Bau von drei weiteren Anlagen, einem Windpark im Umweltkomplex PIRS und zwei weiteren im Industriegebiet von Granadilla, soll begonnen werden, sobald alle Formalitäten erledigt sind.
Der Direktor des ITER Manuel Cendagorta geht davon aus, dass die neue Fotovoltaik-Anlage im ersten Quartal des kommenden Jahres ans Netz geht. Obwohl die Finanzierung und Bauvorbereitung abgeschlossen sind, muss mit der Installation der Anlage gewartet werden, bis eine noch ausstehende Genehmigung vom Regionalministerium für Wirtschaft, Industrie, Handel und Wissen vorliegt. Diese kann noch ein bis zwei Monate auf sich warten lassen.
Cendagorta moniert, dass die bürokratischen Prozesse äußerst langsam und schwerfällig ablaufen. Diese würden den größten Aufwand bei der Umsetzung eines solchen Projekts erfordern. Mit den Vorbereitungen für die Anlage habe man bereits vor einem Jahr begonnen.
Am schwerwiegendsten sei es jedoch, betont Cendagorta, dass auch jede kleine private Solaranlage auf dem Einfamilienhausdach den gleichen bürokratischen Aufwand erfordere wie eine solche Großanlage. Cendagorta erklärt, dass in Spanien jeder Hausbesitzer für seine Kleinstanlage den gleichen Genehmigungsprozess durchlaufen müsse wie ein Großprojekt und sowohl die Genehmigung des Ministeriums eingeholt als auch ein Einspeisungsanschluss an das öffentliche Netz beantragt werden muss. In anderen Ländern – wie beispielsweise in Deutschland – dagegen seien Hausbesitzer von den Genehmigungsformalitäten befreit und müssten lediglich dem Stromversorger anzeigen, dass sie ihre Fotovoltaik-Installation in Betrieb nähmen.
Cendagorta rechnet es der Inselregierung hoch an, dass sie in einer Zeit, in der die Fotovoltaik in Spanien an einem toten Punkt angelangt sei, dennoch in ein solches Projekt investiere.
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