„Silbo gomero“ wird immaterielles Kulturerbe

Heute beherrschen nur noch die Alten und die junge Generation die Kunst des Pfeifens, obwohl „el silbo“ von den meisten Inselbewohnern „verstanden“ wird. Seit 1999 wird die Pfeifsprache wieder an Grundschulen der Insel gelehrt. Foto: Cabildo de la Gomera

Heute beherrschen nur noch die Alten und die junge Generation die Kunst des Pfeifens, obwohl „el silbo“ von den meisten Inselbewohnern „verstanden“ wird. Seit 1999 wird die Pfeifsprache wieder an Grundschulen der Insel gelehrt. Foto: Cabildo de la Gomera

Die Regionalregierung hat das Verfahren eingeleitet, um die Pfeifsprache auf regionaler Ebene als lebendige kulturelle Tradition zu würdigen

La Gomera – Die Generaldirektorin für Kulturerbe der kanarischen Regierung, Nona Perera, hat mit ihrer Unterschrift das Verfahren eingeleitet, um die Pfeifsprache von La Gomera zum immateriellen Kulturerbe der Kanarischen Inseln in der Kategorie Traditionen und mündliche Ausdrucksweise zu erklären.

Die Pfeifsprache von La Gomera – silbo gomero – wurde bereits zum immateriellen Kulturgut der Insel erklärt, nun soll sie es auf regionaler Ebene werden. Einen entsprechenden Antrag hatte die Trägergemeinschaft über die Inselverwaltung gestellt.

La Gomeras silbo wurde bereits 2009 von der UNESCO in die „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ eingetragen.

Die Pfeifsprache diente einst den Bewohnern der von tiefen Schluchten durchzogenen Insel zur Verständigung über große Distanzen und wurde bis etwa 1950 über Jahrhunderte von ­Generation zu Generation ­weitergegeben. Silbo gomero überträgt Spanisch in unterschiedlich langen, höheren und tieferen Tönen in Pfiffe, wodurch sich die Pfeifer verständigen können. Seit 1999 wird die Pfeifsprache an Grundschulen der Insel wieder gelehrt, um die Tradition lebendig zu ­halten, sodass die jüngere Generation diese besondere ­„Inselsprache“ wieder beherrscht.

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