Simuliertes Flugzeugunglück


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Auf El Hierro probten Rettungskräfte den Ernstfall

Am 11. Mai kündigten Tomás Padrón, Cabildo-Präsident von El Hierro, und Martín Pablo Marcos Seijas, Oberstleutnant des Luftrettungsdienstes (SAR), die Simulation eines Flugzeugunglücks zwischen dem 23. und 27. Mai an.

Zum ersten Mal sollte der Inselplan für Sicherheit und Notfälle (PEIN) bei Flugzeugunglücken aktiviert und der Ernstfall geprobt werden, um mögliche Fehler  zu entdecken und zu beheben.

Das genaue Datum wurde geheim gehalten, um die Simulation möglichst realistisch zu gestalten. Am 25. Mai war es soweit: gegen 11 Uhr funkte ein Flugzeug der fiktiven Gesellschaft Phoenix Airways kurz nach seinem Start auf El Hierro den Mayday-Notruf an das kanarische Flugkontrollzentrum (ACC Canarias). Kurz darauf „stürzte“ die Maschine mit 43 Passagieren und 3 Besatzungsmitgliedern an Bord bei La Restinga ins Meer. Sofort wurde nach Abgabe des Notrufes der Katastrophenplan (Detresfa) aktiviert und die Leitstelle des SAR (RCC) über die letzte empfangene Position des Flugzeugs in Kenntnis gesetzt. Diese wiederum alarmierte die Rettungskräfte, die nach Protokoll vorgingen und den Opfern des „Flugzeugunglücks“ sowohl im Wasser als auch an Land zu Hilfe eilten. Neben dem Notfallzentrum (Cecoes) und dem Luftrettungsdienst (SAR) nahmen auch Guardia Civil, Lokalpolizei, Seerettung, das Einsatzteam des Cabildos, Rotes Kreuz, Feuerwehr, die Fischerzunft Virgen de Los Reyes, Tauchclubs und Anwohner an der Rettungsaktion teil. Um die 300 Personen, darunter viele Freiwillige, suchten, fanden, leisteten erste Hilfe  etc.

Nach nur vier Stunden hatten die Retter alle 46 Opfer – davon 11 aus dem Meer – geborgen. Um 15.04 Uhr befanden sich 21 Verletzte bereits im Inselkrankenhaus Nuestra Señora de Los Reyes, die übrigen 10 Verletzten wurden etwas später in andere Gesundheitszentren El Hierros gebracht. Für 15 Menschen kam jede Hilfe zu spät.

Über die Kameras der mobilen Einsatzzentrale verfolgten das Notfallzentrum (Cecoes) und die Leitstelle des SAR die Simulation. Auch elf internationale Beobachter aus Mauretanien, Marokko, Tunesien, Algerien, Kapverden und Jordanien waren angereist. Eine erste Auswertung des Einsatzes und des Vorgehens der Rettungskräfte verlief positiv.

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