Soldatin in Afghanistan ums Leben gekommen


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Debatte um Auslandseinsatz erneut entbrannt

Der Tod einer 23-jährigen Soldatin in Afghanistan hat in Spanien erneut die Debatte um den spanischen Auslandseinsatz in dem krisengebeutelten Land geschürt. Idoia Rodríguez Buján war eine von 690 spanischen Militärmitgliedern, die in Afghanistan die internationale Schutztruppe ISAF unterstützen. Am 21. Februar kam die junge Soldatin ums Leben, als ein von ihr gesteuertes Fahrzeug, ein zum Krankenwagen umfunktionierter Panzerwagen, etwa 40 km von Herat entfernt auf eine Mine fuhr.

Madrid – Zwei ihrer Kameraden, ein 27-jähriger Madrilene und ein 23-jähriger Soldat aus A Coruña, wurden bei der Explosion verletzt, ihr Zustand ist jedoch stabil. Eine vierte Mitinsassin blieb unverletzt.

Idoia Rodríguez Buján ist die erste Spanierin, die bei einem Auslandseinsatz ums Leben gekommen ist. Insgesamt beläuft sich die Liste der spanischen Todesopfer bei Auslandseinsätzen inzwischen auf 126. 81 davon sind in Afghanistan ums Leben gekommen.

Riskante Mission

In Spanien wurde in den letzten Wochen immer wieder über die Gefahr debattiert, der die spanischen Soldaten in Afghanistan ausgesetzt sind. Nicht zuletzt, weil alles auf einen Anstieg der Gewaltbereitschaft in dem Land hindeutet.

Die konservative Opposition (PP) forderte Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero nun auf, endlich zuzugeben, dass sich die spanischen Soldaten in Afghanistan nicht auf „humanitärer Mission“, sondern im Krieg befinden. Er unterstütze den Auslandseinsatz zwar, meinte Rajoy weiter, doch verlange er von dem Ministerpräsidenten, dass er den Spaniern endlich „die Wahrheit um die Risiken in Afghanistan“ sage.

Jesús Cuadrado, PSOE-Sprecher des Verteidigungsausschusses im Kongress bezeichnete es als „unakzeptabel“, dass jemand, der Spanien in einen illegalen Irak-Krieg führte, Erklärungen über eine Mission des Wiederaufbaus und der humanitären Hilfe fordere.

Allerdings fordern in diesem Zusammenhang inzwischen auch andere Parteien das Erscheinen Zapateros im Abgeordnetenkongress, um Aufklärung über die Risiken des spanischen Auslandseinsatzes in Afghanistan und konkrete Daten für einen geregelten Rückzug zu geben.

Die sterblichen Überreste der getöteten Soldatin kamen derweil am 23. Februar in ihrem Heimatort Friol (Lugo) an, wo sie nach einer privaten Trauerfeier, der unter anderem der spanische Verteidigungsminister José Antonio Alonso beiwohnte, beigesetzt wurden.

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