Solidarische Testamente


Direkte, unbürokratische Hilfe: Einer Familie, die in Los Realejos in einer Ruine lebt und das Essen über offenem Feuer kochen musste, konnten wir dank Ihrer Spenden einen Gasherd kaufen.

In zehn Jahren hat sich ihre Zahl verdreifacht

Gute Nachrichten für nicht staatliche Hilfsorganisationen, auch NGOs genannt. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der sogenannten Solidarischen Testamente von Personen, die ihr Vermögen oder einen Teil davon wohltätigen Einrichtungen hinterlassen, in Spanien verdreifacht. Das ist nicht nur ein Zeichen dafür, dass die Menschen solidarischer geworden sind, sondern dass sie auch die wichtige Rolle erkannt haben, welche diese Einrichtungen in der menschlichen Gesellschaft einnehmen.

Natürlich kommt es nicht jeden Tag vor, dass jemand sein Vermögen oder Teile davon an fremde Menschen verschenkt. In der Regel werden die nahen Angehörigen bedacht. Doch tatsächlich geschieht es immer häufiger, dass Testamente zugunsten einer oder mehrerer Hilfsorganisationen erstellt werden. Die sogenannten „legados solidarios“ haben sich, wie eingangs erwähnt, hierzulande trotz der Wirtschaftskrise in einem Jahrzehnt verdreifacht.

Eine Informations-Kampagne unter dem Titel „Legado Solidario“, die von 20 NGOs unterstützt wird, hat diese erfreulichen Daten ans Licht gebracht. 2015 waren es 316 dieser Vermächtnisse, während ihre Zahl im Jahr 2005 lediglich bei 116 lag.

Natürlich liegt es im Interesse der Hilfsorganisationen, die Bürger über diese Möglichkeit zu informieren, weil sie damit ja auch ihre finanziellen Mittel aufbessern können. Im Internet sind entsprechende Anzeigen von Cruz Roja, Anesvad (Recht auf Gesundheit) und anderer nicht staatlicher Organisationen unter dem Stichwort „Legados soldiarios“ zu finden. „Amnesty International“ beispielsweise bestreitet rund 15% seines Etats durch Legate, ansonsten durch die Beiträge seiner 80.000 Mitglieder in Spanien. Diese NGO liegt in Spanien damit an der zweiten Stelle.

Von einer etwas ungewöhnlichen Art, fremde Menschen in seinem Testament zu bedenken, wurde kürzlich in den Medien berichtet.  Ein Portugiese hat sein Geld an 70 anonyme Personen vermacht, als er vor dem Notar sein Testament formulierte. Er wählte siebzig Namen per „Zufallsgenerator“ aus, und als er verstarb, wurde sein Letzter Wille vollzogen.

Das ist natürlich nicht die Art und Weise, sein Vermögen für den guten Zweck zur Verfügung zu stellen, die in der Informationskampagne der Hilfsorganisationen empfohlen wird.

Auch hier auf Teneriffa gab es hin und wieder Testamente zugunsten von wohltätigen Einrichtungen. Als seinerzeit das SOS Kinderdorf Teneriffa entstanden ist, haben neben Spenden auch Legate bei der Finanzierung geholfen.

Unsere Leser unterstützen unsere Spendenaktion „Aus Geben wächst Segen“ seit mehr als sieben Jahren mit ihren Spenden und ermöglichen es – wenn auch im kleinen Rahmen – hilfsbedürftige Familien zu unterstützen. Mehr als 158.000 Euro sind so im Laufe der Zeit zusammengekommen. In den vergangenen zwei Wochen haben wir großzügige Zuwendungen von Wolf-Dieter Bald von den Apartments Viña del Mar, von Nora und Norbert, Dieter Wagner, Waltraud Weber sowie von einer Spenderin erhalten, die anonym bleiben möchte. Ihnen allen und auch den Paten, die uns regelmäßig mit einem festen Betrag unterstützen, ein ganz herzliches „Vergelts Gott“.

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