Wenn die Regierung mit ihrem Latein am Ende ist, die öffentlichen Mittel ausgeschöpft und die Kassen leer sind, dann können die Menschen, die ohne Arbeit und Einkommen sind, nur noch auf die Solidarität ihrer Mitmenschen hoffen. Solidarität ist zum Wort des Jahres geworden, nachdem sich die Krise weiter verschärft hat, und die Zahl der Personen ohne Arbeit und ohne jegliche öffentliche Unterstützung immer weiter steigt.
Doch je größer die Not der Menschen ist, umso mehr nimmt glücklicherweise die Hilfsbereitschaft, die Solidarität untereinander zu. Das beginnt bei den Familien – Eltern müssen ihre Töchter und Söhne samt der Familie wieder bei sich aufnehmen, weil diese ihre Arbeit und ihre Wohnung verloren haben. Großeltern bringen mit ihrer kleinen Rente oft die gesamte Familie durch.
Es werden durch Nachbarschaftsverbände, Kirchengemeinden, Vereine etc. Veranstaltungen organisiert, wo statt eines Eintrittspreises zu zahlen, Lebensmittel mitzubringen sind.
Besonders jetzt vor den Festtagen, finden allerorts solche Spendenaktionen statt, wie der „Spendenmarathon“ eines hiesigen Fernsehsenders, bei dem in einem Zeitraum von 12 Stunden die unglaubliche Menge von 125 Tonnen Lebensmittel gestiftet wurde. Der Platz vor der Kathedrale von La Laguna reichte kaum aus, um alle Spenden unterzubringen. Unser Wunsch, den wir in unserem Weihnachtsgruß des letzten Jahres an die neue Regierung ausgesprochen haben, ging leider nicht in Erfüllung. Sie konnte das Land bislang nicht aus der Krise führen, sondern musste viele Leistungen im Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitswesen beschneiden und die Steuern erhöhen, und von dem viel zitierten Licht am Ende des Tunnels ist nichts zu sehen. So war in den letzten Tagen in der Inselpresse zu lesen, dass in einem Stadtteil von Santa Cruz der soziale Notstand ausgerufen wurde, weil dort mehr als 60 Prozent der Familien ohne jegliches Einkommen sind.
Solidarität mit der notleidenden Bevölkerung der Insel haben wir aber auch durch unsere Leser und Freunde im Rahmen unserer Aktion „Aus Geben wächst Segen“ in reichem Maße erfahren. Bereits im November stieg das Spendenbarometer auf über 65.000 Euro, und in den letzten Tagen haben wir weitere Spenden von insgesamt 6.686 Euro – teilweise zweckgebunden – erhalten, die wir noch vor den Feiertagen den Hilfsgruppen zukommen lassen, die von uns regelmäßig unterstützt werden.
Für unsere Zeitung und unser Team ist das vergangene Jahr sehr gut verlaufen. Unsere Leser und auch unsere Inserenten haben uns trotz der schwierigen Wirtschaftslage die Treue gehalten, und dafür sind wir ganz besonders dankbar.
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr,
Ihr Wochenblatt-Team
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