Sorge wegen hoher Infektionszahlen auf Teneriffa

Cabildo-Präsident Pedro Martín ist besorgt und hält neue Einschränkungen für unumgänglich. Foto: Cabildo de Tenerife

Cabildo-Präsident Pedro Martín ist besorgt und hält neue Einschränkungen für unumgänglich. Foto: Cabildo de Tenerife

Die Regionalregierung erwägt neue Maßnahmen, um den Inzidenzwert auf der Insel in den Griff zu bekommen

Kanarische Inseln – Auf Teneriffa will es einfach nicht gelingen, den Inzidenzwert in den Griff zu bekommen. Während die Zahlen auf allen anderen Inseln in den vergangenen Wochen gesunken oder stabil geblieben sind, steigen sie auf Teneriffa weiter. Am 21. Juni meldete die regionale Gesundheitsbehörde 187 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, davon 152 auf Teneriffa. Cabildo-Präsident Pedro Martín sprach von „sehr schlechten und besorgniserregenden Daten“. Während gemutmaßt wird, dass die Corona-Warnstufe für Teneriffa von 2 auf 3 umgeschaltet werden könnte, was nach den gültigen Beschränkungen unter anderem bedeuten würde, dass die Innengastronomie wieder schließen müsste, sprach sich Martín in einem Interview mit dem Radiosender „Cope Canarias“ gegen diese Maßnahme aus. Der Gastronomie erneut einen Riegel vorzuschieben würde weitere wirtschaftliche Schäden bedeuten, was seiner Ansicht nach vermieden werden sollte. Dennoch erkennt er die Notwendigkeit von Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Um darüber zu beraten, war noch für den 22. Juni ein Treffen zwischen Pedro Martín und dem regionalen Gesundheitsminister Blas Trujillo angesetzt. Martín erklärte, er könne sich Maßnahmen wie die Schließung gewisser öffentlicher Bereiche wie Grillplätze oder Parks vorstellen, wo bekanntlich Gruppentreffen stattfinden.

Auf keinen Fall könne erneut die Gastronomie „geopfert“ werden, um ein Abflachen der Infektionskurve zu erreichen, denn es habe sich gezeigt, dass die meisten Corona-Ausbrüche durch private Treffen von Freunden oder Familie entstehen. Der Generaldirektor für das Gesundheitswesen bei der kanarischen Regierung, Jose Juan Alemán, bestätigte, dass auf Teneriffa eine besonders hohe Inzidenz in der Bevölkerung unter 45 Jahren verzeichnet wird.

Pedro Martín hält es zur Senkung der Zahlen für unerlässlich, Treffen von Personen in größeren Gruppen zu vermeiden. Außerdem sprach er sich gegen die von der Zentralregierung beschlossene Abschaffung der Maskenpflicht auf der Straße ab 26. Juni aus.

Für Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz hat Bürgermeister Bermúdez bereits die Empfehlung ausgesprochen, auch nach dem 26. Juni einen Mund-Nasen-Schutz auf der Straße zu tragen. Angesichts der gestiegenen Infektionszahlen und der Tatsache, dass die Impfquote von 5o% noch nicht erreicht ist, sei die Aufhebung der Maskenpflicht unverständlich, erklärte er.

Impfen, je schneller, umso besser

Eine Maßnahme, die das Cabildo ins Auge gefasst hat, um die Infektionszahlen zu senken, ist die Beschleunigung des Impftempos. Im Sportzentrum Santiago Martín in La Laguna wird ein Zentrum eingerichtet, in dem rund um die Uhr geimpft werden soll.

Die Entscheidung über das Maßnahmenpaket zur Eindämmung des Virus auf Teneriffa soll am 23. Juni von der Regionalregierung getroffen werden. Es könnten neue Beschränkungen in den Bereichen Freizeitgestaltung und Sport verhängt werden.

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Inzidenzen auf den Inseln

Die 7-Tage-Inzidenz lag auf den Kanaren mit Stand 21.06.2021 bei 50,18. Teneriffa und Lanzarote befinden sich nach wie vor in Warnstufe 2 (gelb), während für die übrigen Inseln Warnstufe 1 (grün) gilt. Nach Inseln aufgeschlüsselt betrug die 7-Tage-Inzidenz am 21.06. auf Teneriffa 88,84, auf Gran Canaria 20,34, auf Fuertevenutra 30,9, auf Lanzarote 32,09, auf La Palma 1,2, auf La Gomera 18,45 und auf El Hierro 8,97.

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