Sozialisten gegen Windkraftanlagen am Meer


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Im Rahmen der Überarbeitung des PIOT fordern sie, dass öffentliche Gebäude mit Infrastrukturen zur alternativen Energiegewinnung ausgestattet werden

Die sozialistische Fraktion im Cabildo von Teneriffa hat sich im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Bodenordnungsplans PIOT zur Anpassung an den neuen Richtlinienkatalog dafür ausgesprochen, dass ein generelles Verbot für die Errichtung von Windkraftanlagen an der Küste erlassen wird.

Parteisprecher Ricardo Guerrero begründete diese Forderung unter anderem damit, dass durch die Windgeneratoren das Landschaftsbild verunstaltet wird. Außerdem verweisen die Sozialisten auf die Richtlinie 57, die eine Verminderung des Bebauungsdrucks an der Küste anstrebt und die Errichtung von Infrastrukturen auf einem 500 Meter breiten Streifen zur Küste hin untersagt.

Die Windkraftanlagen, die auf der Insel immer zahlreicher werden, sind ebenso nützlich wie umstritten. Während einerseits eine saubere Stromgewinnung durch die Nutzung der Windenergie der Umwelt zugute kommt, sprechen die Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes der Umgebung sowie die Lärm-, Licht- und Schatteneffekte eher gegen diese Stromgeneratoren.

Zu den Vorschlägen der Sozialisten für den PIOT zählt auch die Anregung, das Industriegelände der Insel als möglichen Standort für Windparks in Betracht zu ziehen. Außerdem erklärte Ricardo Guerrero, dass nach Ansicht seiner Partei durch den neuen PIOT bestimmte Vorschriften für öffentliche wie private Gebäude erlassen werden sollten, so dass beispielsweise Einkaufszentren zwingend auf Dächern und Parkhäusern Solaranlagen anbringen müssen. So könnten die großen Energieverschwender zu teilweisen Selbstversorgern werden.

Energieplan

Das regionale Industrieministerium hat sich mit dem neuen Energieplan Pecan (Plan Energético de Canarias) ein hohes Ziel gesteckt. Um die Energieversorgung auf den Kanaren zu gewährleisten und gleichzeitig die Abhängigkeit von traditionellen Energiequellen zu senken und auch die CO2-Emissionen zu verringern,  sieht die Zielsetzung des Pecan vor, die Energieerzeugung durch alternative, nicht verschmutzende Quellen – in erster Linie Windenergie – enorm zu steigern. Während heute nur 4% des Strombedarfs auf dem Archipel durch diese Energiequellen gedeckt werden, sollen es bis 2015 zwischen 20 und 25% sein, was die Errichtung zahlreicher neuer Windkraftanlagen erfordern wird.

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