Sozialisten wollen Aena erneut verstaatlichen


© EFE

Falls die PSOE im Dezember an die Macht kommt

Dem spanischen Flughafenbetreiber Aena ist im Februar ein außerordentlich guter Börsengang geglückt, der alle Erwartungen übertroffen hat.

Gleich am ersten Tag schnellte der Wert einer Aktie von 58 auf 65 Euro, also um 17%, nach oben. Die Teilprivatisierung des weltweit größten Flughafenbetreibers bringt dem spanischen Staat vier Milliarden Euro ein. Trotzdem kündigte die Oppositionspartei Partido Socialista Obrero Español (PSOE) im Falle eines Machtwechsels im Dezember die erneute Verstaatlichung des Unternehmens an.

Juan Luis Gordo, Sprecher der Sozialisten in der Kommission für Inlandsentwicklung, erklärte, seine Partei würde eine 100%-ige staatliche Kontrolle über den Flughafenbetreiber vorziehen. Gegenüber Journalisten kündigte Gordo zunächst im Falle eines Wahlsieges der Sozialisten bei den Nationalwahlen Ende des Jahres eine erneute Verstaatlichung des Unternehmens an. Der Sprecher der Sozialisten setzte dann jedoch schnell den Zusatz hinzu, vorausgesetzt, der in privater Hand gehaltene Unternehmensanteil von 49% beeinflusse in negativer Weise das Flughafennetz. 

Der Regierung von Mariano Rajoy unterstellte Gordo, insgeheim eine Privatisierung von 60% anzustreben, womit der Staat die Kontrolle über das Unternehmen verlieren würde. 

Einer der anwesenden Journalisten erinnerte den Sprecher daran, dass die Sozialisten einst selbst Aena privatisieren wollten. Woraufhin Gordo klarstellte, 2010 hätten die leeren Kassen der damaligen sozialistischen Regierung keine andere Wahl gelassen, als Anteile von Aena zu verkaufen, wozu es allerdings nie gekommen ist. Heute sähe die Lage dagegen anders aus. Er könne sich nicht erklären, warum die Regierung ein Unternehmen, dessen Investitionsbedürfnisse für die nächsten Jahre bereits gedeckt worden seien – zwischen 2008 und 2015 sind im Jahr durchschnittlich 1,8 Milliarden Euro in den Flughafenbetreiber geflossen – jetzt privatisiert wurde, und forderte die Regierung zu einer entsprechenden Stellungnahme auf. 

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