Spanien altert

Die Stadt Zamora in Kastilien-León führt die Liste der europäischen Regionen mit der höchsten Überalterung an. Foto: Pixabay

Die Stadt Zamora in Kastilien-León führt die Liste der europäischen Regionen mit der höchsten Überalterung an. Foto: Pixabay

Die Bevölkerungsprognose von Eurostat sieht bis 2050 einen Anstieg des Altersdurchschnitts auf 49,1 Jahre voraus, vier Jahre höher als 2019

Madrid – Prognosen des Statistischen Amtes der Europäischen Union, Eurostat, zufolge wird der Altersdurchschnitt der europäischen Bevölkerung bis 2050 um vier Jahre auf 49,1 Jahre steigen. In dreißig Jahren sollen nach diesen Hochrechnungen vier der zehn Regionen mit dem höchsten Durchschnittsalter in Spanien liegen: an der Spitze Zamora mit 62,7 Jahren, an vierter Stelle León mit 60,5 Jahren, an neunter und zehnter Stelle Asturien und Ourense mit jeweils 59,1 Jahren. Der Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen soll sich in diesem Zeitraum in den 31 untersuchten Ländern (EU, Liechtenstein, Norwegen und Island) um über 40 Millionen Personen erhöhen, von 93 auf 134,5 Millionen.
Die Demografen weisen darauf hin, dass es sich bei dieser Prognose um eine Hypothese handelt, die nur eintritt, wenn sich die demografischen Tendenzen von 2019 bezüglich der Geburten, Sterbefälle und Migration, auf deren Basis sie erstellt wurde, nicht ändern. Zudem stammen die Zahlen, auf denen die Eurostat-Studie beruht, aus der Zeit vor der Pandemie, die durch erhöhte Sterblichkeit, Rückgang der Geburtenraten und Migrationsbewegungen einen großen Einfluss auf alle Bereiche der Gesellschaft genommen hat. Aus diesem Grund werden sich die Daten der Jahre 2020 und 2021 nicht so entwickeln wie von Eurostat vorausgesagt. Je nachdem, wie lange die wirtschaftliche und soziale Krise noch andauert, können sich deren Auswirkungen noch einige Jahre lang bemerkbar machen. Langfristig jedoch werden die großen Tendenzen weiter bestehen.
Eurostat hat insgesamt 1.216 Regionen in 31 Ländern, darunter die Provinzen Spaniens, untersucht. Fast neun von zehn werden demnach im Jahr 2050 einen höheren Altersdurchschnitt aufweisen als im Jahr 2019. Die Länder, welche am stärksten überaltern, wären, der Studie zufolge, die Staaten im Osten Europas – Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Polen und die baltischen Staaten sowie im Süden – Spanien, Portugal und Italien. Für 160 Regionen prognostiziert Eurostat einen Anstieg des Durchschnittsalters bis 2050 von über acht Jahren. In Zamora sind es sogar über zehn, hier soll der Altersdurchschnitt von 52,4 auf 62,7 Jahre steigen.
Weiterhin werden zu wenige Kinder geboren, um die Gesellschaft zu verjüngen. Dies liegt, laut Eurostat, an den ungünstigen Bedingungen im Bereich Wirtschaft und Beschäftigung, die eine Familiengründung erschweren, obwohl der Kinderwunsch in der Bevölkerung sehr wohl vorhanden ist.

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