Spanien will bis Ende August eine Impfrate von 70% erreichen

Gesundheitsministerin Carolina Darias rief die Bevölkerung zu „maximalem Vertrauen“ in die Impfungen und die Einschätzungen der Experten auf. Auch auf den Kanaren hat die durch AstraZeneca verursachte Änderung des Impfplans Verunsicherung hervorgerufen. „Alle Impfungen sind sicher und wirksam, wofür die Europäische Arzneimittel-Agentur bürgt“, erklärte Darias in Las Palmas de Gran Canaria, wo sie das Impfzentrum in der Universitätsklinik Hospital Insular besuchte. Foto: EFE

Gesundheitsministerin Carolina Darias rief die Bevölkerung zu „maximalem Vertrauen“ in die Impfungen und die Einschätzungen der Experten auf. Auch auf den Kanaren hat die durch AstraZeneca verursachte Änderung des Impfplans Verunsicherung hervorgerufen. „Alle Impfungen sind sicher und wirksam, wofür die Europäische Arzneimittel-Agentur bürgt“, erklärte Darias in Las Palmas de Gran Canaria, wo sie das Impfzentrum in der Universitätsklinik Hospital Insular besuchte. Foto: EFE

Auf den Kanarischen Inseln wurden bislang 392.436 Impfungen verabreicht

Kanarische Inseln – Die kanarische Regierung meldete, dass bis 11. April auf dem Archipel 392.436 Impfdosen verabreicht wurden. Damit seien 85,85% der bisher auf den Inseln eingetroffenen Impfdosen der durch die Europäische Arzneimittel-Agentur zugelassenen Impfstoffe (BioNTech Pfizer, Moderna und AstraZeneca) verimpft worden. Vom Gesundheitsamt wird hinzugefügt, dass mittlerweile 117.766 Personen immunisiert sind, sprich beide Impfdosen erhalten haben, was 6,29% der Zielbevölkerung (1.871.033 Personen) entspreche.

In der vergangenen Woche musste der Impfplan auch auf den Kanarischen Inseln angepasst werden, nachdem das Vakzin von AstraZeneca nun auch in Spanien nur noch Menschen, die zwischen 60 und 69 Jahre alt sind, verabreicht wird.

Noch im April plant das regionale Gesundheitsministerium die Inbetriebnahme großer Impfzentren auf den Inseln. In Las Palmas de Gran Canaria wird im Messezentrum Infecar derzeit ein Impfzentrum auf 2.000 Quadratmetern eingerichtet. Hier sollen ab dem 14. April täglich zwischen 9.00 und 19.00 Uhr mehrere Hundert Personen geimpft werden.
Auf Teneriffa wird das Messe- und Kongresszentrum in der Hauptstadt Santa Cruz ebenfalls als Impfzentrum dienen, und auch im Magma Arte & Congresos in Adeje sollen schon bald Impfungen verabreicht werden. Für die Bevölkerung im Nordwesten von Teneriffa (Isla Baja) steht ein Impfzentrum in Los Realejos (Recinto Ferial Casa del Emprendedor) zur Verfügung.

Vertrauen in Impfplan: Ministerin Carolina Darias in Begleitung von Inselpolitikern am 12. April auf dem Flughafen von Gran Canaria, wo eine neue Lieferung von Impfdosen von BioNTech Pfizer eintraf. Foto: efe
Vertrauen in Impfplan: Ministerin Carolina Darias in Begleitung von Inselpolitikern am 12. April auf dem Flughafen von Gran Canaria, wo eine neue Lieferung von Impfdosen von BioNTech Pfizer eintraf. Foto: efe

Der kanarische Impfplan teilt die Bevölkerung in neun Impfgruppen. Gruppe 1 sind Bewohner und Personal von Pflegeheimen, die Gruppen 2 und 3 umfasst das gesamte medizinische Personal, von Ärzten über Pfleger bis hin zu Physiotherapeuten, Apotheker und Personal von zahnmedizinischen Praxen. Gruppe 4 sind Pflegebedürftige, die nicht in öffentlichen Einrichtungen untergebracht sind. Gruppe 5 umfasst in verschiedenen Stufen Senioren und ältere Menschen (5A: 80 und älter; 5B: 70 bis 79; 5C: 60 bis 69). Gruppe 6 umfasst gesellschaftsrelevante Berufsgruppen (Polizei und andere Sicherheitskräfte, Militär, Lehrer und Dozenten). Gruppe 7 sind Personen, die jünger als 60 Jahre sind, aber zur Risikgruppe für einen schweren Covid-19-Verlauf zählen. Gruppe 8 sind die 56- bis 59-Jährigen und Gruppe 9 die 45- bis 55-Jährigen.

Wie das Gesundheitministerium mitteilte, wird nach der Immunisierung der Gruppen 1 und 2 die Impfung beiden anderen Gruppen fortgesetzt, wobei nach Risiko- und Gefährdungskriterien vorgegangen wird. Es wird darauf hingewiesen, dass die Personengruppe 4 bereits zu 86,81% immunisiert ist. Bezüglich Gruppe 5 wird festgestellt, dass 25.352 Personen dieser Gruppe bereits beide Impfdosen erhalten haben, was 8,9% entspricht. 110.609 Personen haben bereits eine Impfung erhalten (38,81%). Die Bevölkerungsgruppe 3 hat bereits zu 100% die erste Dosis und zu 25,08% beide Impfdosen erhalten. Gruppe 6 hatte mit Stand 11. April zu 28,45% die erste Impfung erhalten.

Am 10. April besuchte die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias die Kanarischen Inseln und kündigte an, dass am 13. April die ersten Lieferungen des neuen Impfstoffs von Janssen, einer Tochterfirma von Johnson & Johnson, spanischen Boden erreichen würden. Durch den Einsatz dieses Impfstoffs, von dem eine Dosis für die Immunisierung ausreiche, könne das Impftempo beschleunigt werden, erklärte die Ministerin. Sie zeigte sich davon überzeugt, dass die Zielsetzung der Regierung, noch vor Ende August dieses Jahres eine Impfrate von 70% zu erreichen, realistisch ist

Diesem ehrgeizigen Plan zufolge sollen in der ersten Maiwoche bereits fünf Millionen Spanier gegen das Coronavirus geimpft sein, in der ersten Juniwoche sollen 10 Millionen immun sein, in der dritten Juniwoche 15 Millionen, in der vierten Juliwoche dann 25 Millionen und bis Ende August 33 Millionen. „Das aktuelle Szenario zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, versicherte Darias.

Corona-Warnstufen bis 15. April unverändert

Die Einstufung der Inseln in die verschiedenen Corona-Warnstufen rot, gelb und grün sind seit Ostern unverändert geblieben. Nachdem die Sonderregelungen während der Osterferien am 9. April endeten und damit auch die Testpflicht für Reisen zwischen den Inseln aufgehoben ist, teilte das kanarische Gesundheitsamt mit, dass die Inseln Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura mindestens bis 15. April in Warnstufe 3 (rot) verbleiben, Lanzarote in Warnstufe 2 (gelb) und La Gomera, La Palma und El Hierro in Warnstufe 1 (grün). Nach einer erneuten Prüfung der Infektionszahlen sowie der Belegung der Intensivbetten werden die Warnstufen frühestens am 15. April aktualisiert und am 16. April bekannt gegeben. Das Wochenblatt wird über Veränderungen auf www.wochenblatt.es informieren.

Mit Stand 12. April lag die 7-Tage-Inzidenz auf den Kanarischen Inseln bei 73,39. Aufgeschlüsselt nach Insel wiesen La Gomera (4,61), El Hierro (8,97) und La Palma (10,78) die niedrigste Inzidenz auf. Auf Lanzarote lag die 7-Tage-Inzidenz bei 48,13, auf Fuerteventura bei 36,75, auf Gran Canaria bei 83,81 und auf Teneriffa bei 80,77.

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