Spielwaren und Gin zu Weihnachten gesichert

Arbeiter in einem Warenlager in China Foto: EFE

Arbeiter in einem Warenlager in China Foto: EFE

Unternehmer versichern, dass sie gut vorbereitet sind, um Lieferengpässe zu vermeiden

Madrid – Große Einkaufszentren, Supermärkte und Spielzeuggeschäfte haben jetzt mitgeteilt, dass bestimmte Pro-dukte zu Weihnachten nicht zur Verfügung stehen könnten, doch die „große Leere“ werde es nicht geben.
Die Besitzerin einer Bar in Madrid wundert sich, dass im Regal ihres Großhändlers der Gin einer bestimmten Marke fehlt. Schon seit Wochen war diese Sorte nicht zu bekommen, von der sie wöchentlich etwa zwei Flaschen ausschenkt. So mussten ihre Gäste ihren Lieblingsdrink ändern. Ein junger Mann, der Vater geworden ist, war bei einem Konzessionär, um sich ein neues Auto zu kaufen. Dort gab es jedoch nur zwei Modelle, eines, das kleiner war als sein Wunschauto und ein wesentlich größeres. Er könne ihm nur die Wagen verkaufen, die er auf Lager habe, erklärte der Verkäufer. Auf Wallapop, einer bekannten Plattform für Secondhandartikel, wird die neue PlayStation 5 für fast den doppelten Originalpreis angeboten. „Sie sind nicht zu bekommen, und es wird bis Mitte März dauern, bis eine Lieferung kommt“, erklärt der Verkäufer. Es habe acht Monate gedauert, bis er die derzeit An-gebotenen erhalten habe.

Was haben die Barbesitzerin, der Autokäufer und der Videospielefan gemeinsam? Die Antwort ist einfach: Sie finden nicht, was sie brauchen. Dieses Gefühl in Ländern im Zeitalter der Globalisierung, wo Güter seit Jahrzehnten ununterbrochen angeliefert werden, mag befremdlich sein. Doch die Faktoren, welche diese Krise verursachen, sind vielschichtig. Häfen im Kollaps voller Container, die niemand abholt, weil es an Lkw-Fahrern fehlt, um diese abzuholen. Reedereien verkaufen den geringen Platz, der in ihren Schiffen bleibt, zu überhöhten Preisen.

Arbeitsausfälle in asiatischen Ländern wegen Infektionsgefahr, Stromausfälle und Unwetter sowie eine überhöhte Nachfrage der USA, dank der Millionenschecks der US-Regierung, um den Konsum im Land anzukurbeln, sind einige der Gründe. Auf einer provisorischen Liste von Lieferausfällen erscheinen Baumaterial, Autos, Fahrräder, Papier, Spielzeug, alkoholische Getränke, Videokonsolen und eine große Zahl von elektronischen Artikeln.

Die Unternehmerschaft hat zwar eingeräumt, dass es an ganz bestimmten Artikeln fehlen könnte, doch an den meisten Verbrauchern werde die Krise wahrscheinlich unbemerkt vorbeigehen. Es werde weder leere Regale noch allgemeine Lieferengpässe geben.

Ein großes Spielzeuggeschäft in Sevilla versichert, dass es an Planung nicht gefehlt habe. Die Bestellungen seien im April und Mai rausgegangen. Jetzt seien Kataloge mit Spielwaren im Umlauf, die nicht vorhanden sind. Verspätete Lieferungen seien bereits seit dem Sommer bemerkbar, insbesondere von Artikeln, die aus China kommen. So seien aufblasbare Schwimmbecken, die ja im Sommer verkauft und gebraucht werden, erst im September eingetroffen.

Es werde keine allgemeinen Lieferengpässe geben, versichert die Chefin des Spielzeugparadieses und …„wenn eine bestimmte Puppe nicht vorhanden ist, gibt es eben eine andere“.

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