Starmus 2014


© EFE

Das Thema „Der Ursprung des modernen Kosmos“ liefert Stoff für Vorträge und Diskussionsrunden beim zweiten Festival der Astronomie und Wissenschaft

Nach zweijähriger Pause wird im Herbst 2014 das Astronomie- und Wissenschafts-Festival „Starmus“ erneut den Kulturkalender der Inseln bereichern. Operationsbasis des Festivals wird das Fünfsterne-Luxushotel Abama in Guía de Isora auf Teneriffa sein. „Seit der allererste Homo sapiens den Blick nach oben auf einen mit Sternen übersäten Himmel richtete, ist die Menschheit ergriffen von der endlosen Weite des Kosmos. Sogar heute noch blicken wir ehrfürchtig auf die schiere Unendlichkeit des Weltalls, insbesondere, weil unsere Fortschritte in Physik und Astronomie uns viel gelehrt haben und wir nun von den enormen Distanzen – selbst zu unseren Nachbarsternen – wissen.“

So lautet die Übersetzung der englischen Beschreibung des Festivals 2014 auf der Startseite von www.starmus.com“ target=“_blank“ rel=“nofollow“>www.starmus.com, und davon leitet sich auch der Titel des Events ab: „Beginnings: the making of the modern cosmos“ – auf Deutsch in etwa „Die Anfänge: der Ursprung des modernen Kosmos“.

Die Idee zu einem Festival, das zum einen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Astronomie auf der Insel vereint und zum anderen die Astronomie auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht, stammt von Dr. Garik Israelian, Wissenschaftler des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC). 2011 setzte er sie mit der Unterstützung seines Freundes und ebenfalls Astrophysikers Brian May (einigen Lesern vielleicht besser bekannt als Leadgitarrist der Rockband Queen) in die Tat um.

Vor dem Hintergrund des 50. Jahrestages des ersten bemannten Weltraumflugs, der zu einer Hommage an den russischen Kosmonauten und Weltraumpionier Juri Gagarin genutzt wurde, vereinte das Starmus-Festival im Juni 2011 herausragende Persönlichkeiten der Weltraumforschung auf Teneriffa. Als historisch darf das Astronauten- und Kosmonautentreffen bezeichnet werden, das auf der Kanareninsel Alexei Leonow (ehemaliger sowjetischer Kosmonaut und der erste Mensch, der sein Raumschiff verließ und frei im Weltraum schwebte), Neil Armstrong (US-amerikanischer Astronaut und erster Mensch auf dem Mond), Jim Lovell (Kommandant des Raumflugs Apollo 13), Bill Anders (Autor des berühmten Fotos „Earth­­rise“, das den Aufgang der Erde über dem Mondhorizont zeigt), Charlie Duke (zehnter und zugleich jüngster Mensch, der den Mond betrat), Viktor Gorbatko (sowjetischer Kosmonaut) und Juri Baturin (Sojus-Besatzungsmitglied beim Weltraumflug des ersten Weltraumtouristen) versammelte. „Nie zuvor konnte diese Insel eine solche Konstellation herausragender und für die Geschichte der Menschheit bedeutender Persönlichkeiten vereinen“, sagte Kosmonaut Alexei Leonow bei der feierlichen Hommage an Juri Gagarin im Magma-Kongresszentrum. Die Erinnerung an 50 Jahre Weltraumfahrt wurde zu einem bewegenden Rückblick auf die Errungenschaften der Raumfahrt im Laufe des 20. Jahrhunderts.

Nun laufen die Vorbereitungen für die zweite Ausgabe des Festivals der Astronomie und der Wissenschaft. Vom 22. bis 27. September lädt Garik Israelian zu einer neuen Auflage von „Starmus“, dessen Name bewusst gewählt wurde, um eine Verbindung zwischen der Astronomie und der Musik herzustellen. „Starmus“ soll nämlich keinesfalls eine Fachkonferenz sein, sondern das Interesse des allgemeinen Publikums wecken und die Astronomie und die Erforschung des Weltraums der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Deshalb, so verriet Israelian vor drei Jahren in einem Interview, tauche auch die Musik als eines der Hauptelemente des Festivals auf, weil damit auch Menschen erreicht werden, die sich sonst kaum für populärwissenschaftliche Veranstaltungen interessieren würden. Hauptzielgruppe sind Amateurastronomen, aber selbstverständlich sind auch Wissenschaftler herzlich eingeladen.

Die Moonwalkers

Auch bei dieser Ausgabe von „Starmus“, die von der kanarischen Regierung, dem Cabildo von Teneriffa, der Fluggesellschadft Iberia, dem Hotel Abama Ritz Carlton und dem Instituto Astrofísico de Canarias (IAC) unterstützt wird, stehen wieder Vor- und Beiträge weltbekannter Wissenschaflter, berühmter Astronauten und Nobelpreisträger auf dem Programm. Mit Harrison Schmitt, Edgar Mitchell und Charles Duke werden drei wahre Legenden der Raumfahrt mit dabei sein.

Harrison Hagan „Jack“ Schmitt (* 1935 in Santa Rita, Grant County, New Mexico) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut. Er ist der zwölfte und bislang letzte Mensch, der den Mond betrat. Schmitts Einsatz im Weltraum dauerte vom 6. bis 19. Dezember 1972. Im Rahmen der Appollo-17-Mission landete er am 11. Dezember mit der Mondlandefähre Challenger im Taurus-Littrow-Gebiet.

Charles Moss „Charlie“ Duke (* 1935 in Charlotte, North Carolina, USA) ist ebenfalls ein ehemaliger amerikanischer Astronaut. Er war der zehnte Mensch, der den Mond betrat.

Bei Apollo 16 hielt er sich im April 1972 während drei Exkursionen insgesamt rund 20 Stunden auf der freien Mondoberfläche auf. Mit 36 Jahren war er der jüngste Mensch auf dem Mond.

Edgar Dean „Ed“ Mitchell (* 1930 in Hereford, Texas, USA) ist der Dritte im Bunde der ehemaligen amerikanischen Astronauten, die ihre Teilnahme an „Starmus 2014“ bereits zugesagt haben. Er war im Rahmen der Apollo-14-Mission im Jahr 1971 der sechste Mensch, der den Mond betrat. Mitchell ist für seine Überzeugung von der Existenz übersinnlicher Phänomene und UFOs bekannt. Er vertritt die Ansicht, dass die Erde bereits von Außerirdischen besucht wurde, dies aber von verschiedenen Regierungen mit Erfolg geheim gehalten wird.

Außerdem haben bereits zwei Nobelpreisträger ihre Teilnahme bestätigt. Der US-amerikanische Physiker Robert Wilson (*1936 in Houston, Texas), der 1978 zusammen mit Arno Penzias den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung erhielt, und der britische Chemiker Sir Harold Kroto (*1939 in Wisbech, Cambridgeshire). Auch der britische Zoologe, theoretische Biologe, Evolutionsbiologe und Autor populärwissenschaftlicher Literatur Richard Dawkins wird am „Starmus 2014“ teilnehmen.

Sicher werden in den nächsten Wochen und Monaten noch weitere herausragende Persönlichkeiten ihr Kommen bestätigen. Die Festival-Leitung verspricht, alle Neuigkeiten auf der Website www.starmus.com“ target=“_blank“ rel=“nofollow“>www.starmus.com veröffentlichen.

Anmeldungen können übrigens auch über ein Anmeldeformular auf der Website erfolgen. Die Teilnahme kostet 300 Euro. Die Teilnahme an den Events „Teide Star Party“ bzw. dem Ausflug zur Teide-Sternwarte (inkl. Mittagessen) kosten je 100 Euro extra. Der Ausflug zur Sternwarte auf La Palma (inkl. Flug von Teneriffa aus, Transfers und Mittagessen) kostet 300 Euro.

Das Programm von „Starmus 2014“

„Starmus 2014“ soll nach dem Wunsch der Veranstalter die Erstausgabe in Bezug auf Programmpunkte und internationale Ausstrahlung übertreffen. Das vorläufige Programm gliedert sich in fünf Abschnitte, die den Teilnehmern ebenso interessante wie abwechslungsreiche Erfahrungen bieten.

Teil 1 betrifft die Vorträge, um die das ganze Festival schließlich kreist. Im Hotel Abama Ritz Carlton werden internationale Koryphäen der verschiedenen Wissenschaftsgebiete referieren und an Diskussionsrunden zum Thema der Veranstaltung „Der Ursprung des modernen Kosmos“ teilnehmen.

In Teil 2, der unter dem Titel „Runder Tisch GTC 108“ steht, werden sich eine Gruppe von Physikern, Ingenieuren und Astronomen in der Kuppel des Großteleskops Gran Telescopio de Canarias (GTC) auf La Palma zusammensetzen, um über die jüngsten Entdeckungen und Forschungsergebnisse auf diesen Gebieten zu debatieren. Die Dauer dieser Veranstaltung – 108 Minuten – ist eine Erinnerung an den ersten bemannten Weltraumflug des sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin im April 1961, der damals in 108 Minuten erstmals die Erde umrundete. Diese Podiumsdiskussion fand schon bei Starmus 2011 mit großem Erfolg statt.

Teil 3 nennt sich „Teide Star Party“ und ist als magische Nacht zur Sternenbeobachtung am klaren Nachthimmel über dem Teide-Nationalpark angekündigt. Referenten und Publikum werden sich zu diesem Ausflug treffen und diese Erfahrung teilen. Hier werden die Teilnehmer von „Starmus 2014“ Gelegenheit haben, sich mit Experten auszutauschen.

Teil 4 des Festivals ist ein Astrofotografie-Wettbewerb, dessen Gewinner sich über den exklusiven Preis einer Beobachtungsstunde im Großteleskop GTC auf dem Roque de los Muchachos und einer Freikarte für Starmus freuen darf.

Die Musik spielt in Teil 5 des Festivals die Hauptrolle. Um die internationale Tragweite der Veranstaltung zu unterstreichen, möchte die Festivalleitung eine Band bzw. einen Musiker von Weltrang für ein Konzert verpflichten, bei dem unter anderem auch die „Musik der Sterne“ und die „Klänge des Kosmos“ zu hören sein werden.

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