Startschuss für den Rückbau der Raffinerie

Seit Cepsa 2013 die Erdölraffinierung in Santa Cruz eingestellt hat, werden die Tanks auf dem riesigen Industriegelände nur noch zur Lagerung von Treibstoff genutzt. Foto: moisés pérez

Seit Cepsa 2013 die Erdölraffinierung in Santa Cruz eingestellt hat, werden die Tanks auf dem riesigen Industriegelände nur noch zur Lagerung von Treibstoff genutzt. Foto: moisés pérez

Der spanische Erdölkonzern Cepsa erfüllt sein Versprechen und hat in Santa Cruz mit dem Abbau der Anlage begonnen

Teneriffa – Der 23. Mai 2022 wird als denkwürdiger Tag in die Geschichte von Santa Cruz de Tenerife eingehen. Der Beginn des Abbaus der Cepsa-Raffinerie ist aber nicht nur für Teneriffas Hauptstadt auf dem Weg in eine grünere Zukunft ein weiterer wichtiger Zwischenschritt, sondern auch für das spanische Erdölunternehmen Cepsa von symbolischer Bedeutung. Unter dem Motto „Historische Übereinkunft für den Energiewandel auf den Kanaren“ hat Cepsa den Rückbau der mit fast 92 Jahren ältesten Raffinerie Spaniens begonnen. Am 29. November 1930 ging die Erdölraffinerie am Stadtrand von Santa Cruz in Betrieb.

Dem symbolischen Abbau des ersten Elements der Raffinerie wohnten nicht nur Persönlichkeiten aus Lokal- und Regionalpolitik wie der kanarische Präsident Ángel Víctor Torres, Teneriffas Cabildo-Präsident Pedro Martín und der Bürgermeister von Santa Cruz de Tenerife, José Manuel Bermúdez, bei. Cepsa-CEO Maarten Wetselaar, der persönlich den Startschuss für den Abbau gab, konnte auch die spanische Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, bei dem offiziellen Akt begrüßen. Die Ministerin bezeichnete den Rückbau der Raffinerie in Santa Cruz als Meilenstein, um Spanien innerhalb Europas in Führung zu bringen, was die Energiewende angeht. Das Projekt des Rückbaus der Raffinerie sei beispielhaft für die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Institutionen sowie zwischen öffentlichen und privaten Trägern, erklärte sie. „Eine Kooperation, die eine Etappe abschließt und den Einwohnern Teneriffas ein verwandeltes Gebiet, mit neuen natürlichen Ressourcen und einer von Nachhaltigkeit geprägten Planung zurückgibt.“

V.l.n.r.: Bürgermeister José M. Bermúdez, Ministerin Teresa Ribera, Präsident Ángel Víctor Torres, Cepsa-CEO Maarten Wetselaar und Cabildo-Präsident Pedro Martín Foto: cepsa
V.l.n.r.: Bürgermeister José M. Bermúdez, Ministerin Teresa Ribera, Präsident Ángel Víctor Torres, Cepsa-CEO Maarten Wetselaar und Cabildo-Präsident Pedro Martín Foto: cepsa

Der kanarische Präsident Ángel Víctor Torres bezeichnete es seinerseits als vorbildhaft auf EU-Ebene, dass ein Ort, an dem Kraftstoff hergestellt wurde, in Zukunft ein sauberes Stadtgebiet für die Bürger sein wird. Die Tanks der Raffinerie sollen bis zum Jahr 2025 abgebaut sein, und im Jahr 2030 soll das über 500.000 Quadratmeter große Gelände dekontaminiert sein und der Stadt übergeben werden.

Torres wies aber auch auf die wichtige Rolle hin, die das Unternehmen Cepsa in den vergangenen 90 Jahren für die Inseln gespielt hat, nicht nur für die Treibstoffversorgung, sondern auch als großer Arbeitgeber für die Wirtschaft.
Auch der Präsident der Inselverwaltung von Teneriffa und Santa Cruz‘ Bürgermeister erinnerten an die große Bedeutung von Cepsa für die Entwicklung der Stadt. Die Raffinerie habe seinerzeit das Stadtbild verändert, aber sei auch ein Wirtschaftspartner der Stadt gewesen und habe zur Entstehung ganzer Wohngebiete beigetragen, in denen die Mitarbeiter und deren Familien sich niederließen, erklärte José Manuel Bermúdez.

Auch Cepsa-CEO Maarten Wetselaar wies auf die Schlüsselrolle des Unternehmens in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Kanarischen Inseln hin und erinnerte daran, dass der Ölkonzern heute noch über 65% des Energiebedarfs der Inseln deckt. Cepsa sei entschlossen, die Präsenz auf den Kanarischen Inseln auch weiterhin beizubehalten, dabei jedoch auch in Zusammenarbeit mit den Behörden und Wirtschaftspartnern zur Dekarbonisierung beizutragen.

Neues Stadtgebiet

Im Rahmen des Projektes „Santa Cruz 2030“ wird auf den durch den Rückbau der Raffinerie freiwerdenden 573.000 Quadratmetern ein neuer, unter nachhaltigen Gesichtspunkten geplanter Stadtteil entstehen.

Das riesige Gelände wird sowohl für touristische als auch für Wohninfrastruktur genutzt werden. Es soll ein neuer Zugang zum Meer mit einem Strand entstehen, der mit einer Meerespromenade und einem Radweg verbunden wird.

Zunächst wird nun die sogenannte „Merox“-Anlage der Raffinerie, in der ein Teil der chemischen Produktionsprozesse stattfanden, abgebaut. In einer zweiten Rückbauphase, die ebenfalls noch dieses Jahr stattfinden soll, werden dann die Tanks abgebaut, in denen der Treibstoff gelagert wird. Diese werden in ein dafür vorgesehenes Gebiet beim Industriehafen von Granadilla verlegt.

Bis 2030 soll der Rückbauprozess abgeschlossen und damit die „refinería“ in Santa Cruz Geschichte sein.

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