Staubecken fast völlig gefüllt


Die Bewässerung im nächsten Sommer ist so gut wie gesichert

Für viele Einwohner La Palmas waren die schweren Regenfälle, die zwischen dem 22. und 24. Dezember vor allem dem Süden der Insel zu schaffen machten, ein Desaster. Zahlreiche Häuser, Autos und Straßen wurden aufgrund von Erdrutschen insbesondere in Fuencaliente, Mazo und Santa Cruz de La Palma unter wahren Geröllmassen begraben.

Für die Landwirtschaft bedeutete das dreitägige Unwetter jedoch einen Segen. Die Staubecken der Insel sind nun nämlich bestens gefüllt und garantieren die Bewässerung in den heißen Sommermonaten.

Nach Angaben der Inselverwaltung befinden sich derzeit zwei Millionen Kubikmeter Wasser in den wichtigsten Staubecken La Palmas. Zwei der vier Staubecken der Gemeinde San Andrés de Sauces gelten sogar als gänzlich gefüllt. Ähnliches wurde aus Dos Pinos und Los Llanos de Aridane gemeldet, zwei Bezirke, in denen es im Sommer immer wieder zu Wasserknappheit kommt.

Im Stausee von La Laguna de Barlovento, dem größten der Kanarischen Inseln, sind über eine Million Kubikmeter Wasser gespeichert.

Die Regenfälle seien genau zur richtigen Zeit gekommen, freute sich Cabildo-Präsidentin Guadalupe González Taño. „Am 20. Dezember hatten wir noch Probleme, die Bewässerung in Valle de Aridane, wo es seit Monaten nicht geregnet hatte, zu gewährleisten. Nach dem Unwetter hat sich das völlig zum Guten verändert“, so die Präsidentin wörtlich.

Die Freude auf der einen Seite bedeute jedoch keinesfalls, dass das Leid der zahlreichen von dem Unwetter betroffenen Einwohner in Vergessenheit gerate, versicherte González Taño jedoch umgehend. Und noch sei der Winter nicht vorbei. Für Ende Januar und Februar sind weitere Unwetter angekündigt.

Beschädigte Straßen sollen möglichst schnell instandgesetzt werden

Die Inselverwaltung hat derweil 64 Millionen Euro für die Instandsetzung der durch die Erdrutsche zu Schaden gekommenen Straßen vorgesehen.

Besonders schlimm betroffen ist die Straße zwischen Los Canarios und Jedey, die jedoch trotz des hohen Sicherheitsrisikos weiterhin täglich von zahlreichen Einwohnern Fuencalientes benutzt wird. Letzten Meldungen zufolge sollen die Ausbesserungsarbeiten Ende des Monats beginnen.

Etwas länger wird es mit dem Beginn der Arbeiten an der Straße zwischen Fuencaliente und Los Llanos de Aridane dauern, doch auch hier wird höchste Eile versprochen. Obwohl die Straße aufgrund der Unwetterschäden eigentlich für den Verkehr gesperrt ist, werde sie weiterhin von den Anwohnern, denen der Umweg über den Gipfel zu weit ist, genutzt. Die Inselverwaltung hat deswegen erneut und eindringlich davor gewarnt, die Straße zu befahren. „Wir können nicht für die Sicherheit der Fahrer garantieren, deswegen kann sie vorerst unter keinen Umständen für den Verkehr freigegeben werden“, heißt es unter anderem wörtlich. Einzige Ausnahme: die Anwohner, denen zum Erreichen ihrer Häuser nichts anderes übrig bleibt, als zumindest eine kurze Strecke der beschädigten Straße zu nutzen.

Wann die Straße jedoch wieder gefahrlos befahrbar sein wird, darüber wurde bis zum Redaktionsschluss noch nichts bekannt.

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