Steigende Säumigkeit innerhalb von Eigentümergemeinschaften


Die Gesamtschuld beträgt 1,8 Milliarden Euro

Das Institut für Eigentümergemeinschaften von Wohnungen hat in einer Studie die hohe Säumigkeit der Mitglieder dieser Gemeinschaften veröffentlicht. Im vergangenen Jahr standen diese mit insgesamt 1,8 Milliarden Euro in der Kreide, womit das Ergebnis vom Vorjahr um 3% übertroffen wurde.

Nach den Angaben des Vorstandes der Kammer der Verwalter von Eigentümergemeinschaften (CGCAFE) konnten über 40% der Gemeinschaften im Jahr 2014 keine ständigen Rücklagen bilden, weil mit den Überschüssen die nicht bezahlten Quoten der säumigen Eigentümer abgedeckt werden mussten. 

Aufgrund des wachsenden Problems, Renovierungsarbeiten im Geimeinschaftseigentum durchführen zu können, plädiert das Observatorium für die Einführung öffentlicher Subventionen, das Angebot von Bankkrediten zu Niedrigzinsen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bauunternehmen, Eigentümern und Behörden. 

Bei dem Hauptteil der säumigen Eigentümer handelt es sich um Personen mit finanziellen Schwierigkeiten (51%), gefolgt von den Mitgliedern, die zwar über Liquidität verfügen, aber trotzdem nicht bezahlen (24%). Dabei handelt es sich vor allem um Finanzinstitute, Immobilienagenturen und öffentliche Verwaltungen, welche die Beiträge für zwangsgeräumte, in ihren Besitz übergegangene Wohnungen oder unverkaufte Objekte nicht bezahlen. Nach Angabe der Beobachtungsstelle gehen die Institutionen erst zur Begleichung der längst fälligen Beiträge über, wenn die Wohnung verkauft wird oder sie per Gerichtsurteil gezwungen werden. Der Anteil derjenigen, die nicht zahlen, weil sie nicht wollen, ist dagegen gesunken (25%). Insgesamt macht der Anteil der zahlungsfähigen Wohnungseigentümer jedoch 49% aus. 

Dank des Mahnwesens werden 30% der geschuldeten Beträge eingenommen, der Rest wird bei den Gerichten eingeklagt. Pro Jahr werden fast 30.000 Verfahren von Eigentümergemeinschaften verhandelt, die meisten zur Eintreibung geschuldeter Beiträge. Doch selbst wenn die Schuldner zur Zahlung verurteilt werden, bleibt diese oftmals aufgrund fehlender Liquidität aus.

Am höchsten ist die Säumigkeit innerhalb von Eigentümergemeinschaften übrigens in Kastilien–La Mancha, Murcia, Aragonien, auf den Kanaren und in Kantabrien. 

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